Die Migros kommt nicht zur Ruhe: Diese Woche wurde bekannt, dass es zu weiteren gewichtigen Abgängen kommt. Marketingleiter Hansueli Siber und Industriechef Walter Huber haben ihre Kündigungen eingereicht und werden den orangen Riesen nächstens verlassen, wie der Klein Report berichtet hat.
Doch der Aderlass beschränkt sich nicht mehr nur auf die Teppichetage am Zürcher Hauptsitz des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB), sondern weitet sich immer mehr in die Regionen aus.
So schreibt die «SonntagsZeitung», dass es nun auch bei der M-Industrie zu einem prominenten Abgang gekommen ist. Beat Welti, Chef von Bischofszell Nahrungsmittel, der erst vor einem Monat von Unilever zum Migros-Produktionsbetrieb gestossen ist, hat den Detailhandelskonzern bereits wieder verlassen. Bei seinem Antritt gab es - im Gegensatz zum Rücktritt - eine Medienmitteilung. Darin lobt Walter Huber seinen neuen Manager Welti. Er bringe alles mit, um das wichtige Unternehmen der M-Industrie «in die Zukunft zu führen».
Laut einem Migros-Insider, so die «SonntagsZeitung», gab es innerhalb des Managements des Segments Brot, Convenience und Getränke Unstimmigkeiten. Ein Migros-Sprecher sagte dazu, Welti habe sich entschieden, ausserhalb der M-Industrie eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen.
Die Häufung von Rücktritten bei der Migros ist auffällig. Zuvor hatte bereits Roman Reichelt bekannt gegeben, seinen Posten als Leiter Marketing-Kommunikation zu räumen. Er wird, wie der Klein Report berichtet hat, Anfang Januar Leiter Marketing & Sponsorship bei der Credit Suisse (Schweiz) AG.
Laut mehreren Stimmen innerhalb der Migros gab es vor den jüngst bekannt gegebenen Abgängen von Huber und Siber kontroverse Diskussionen über die Ausrichtung der Generaldirektion. Das Gremium sei überaltert und zu traditionell, so die Kritik. Die Rücktritte seien deshalb forciert worden.
Es liege auf der Hand, schreibt die Zeitung weiter, dass es in nächster Zeit noch zu weiteren Veränderungen in der Migros-Führung kommen wird. Finanzchef Jürg Zulauf ist 60 und Andreas Münch, Verantwortlicher für die Logistik und Informatik, 61 Jahre alt. Migros-Manager gehen spätestens mit 64 Jahren in Pension.
Migros-Chef Zumbrunnen will mit seiner «Fast Forward»-Strategie die Migros kräftig entschlacken, um sie fit für den immer härter werdenden Verdrängungskampf innerhalb der Branche zu machen.