Content:

Montag
16.04.2018

TV / Radio

Gilli: «39 Jahre Informationen gespeichert»

Gilli: «39 Jahre Informationen gespeichert»

Der Chefredaktor für die Fernsehstationen der AZ Medien, Markus Gilli, wird am Montag ein weiteres Mal die Verbrennung des Bööggs auf dem Zürcher Sächseläutenplatz live moderieren.

Der 62-jährige Gilli wird den Zürcher Event ab 15 Uhr zusammen mit 19 Leuten aus der Technik, zwei Produzenten und drei VJs abdecken. Bisher hat Markus Gilli die alljährliche Böögg-Exekution 20-mal für Radio 24 und 19-mal für TeleZüri moderiert.

Der Klein Report wollte von ihm wissen, welches für ihn die spektakulärsten Sechseläuten-Sendungen waren, an die er sich heute noch erinnern kann?
Markus Gilli: «Die schlimmste Sendung war der Sturz von Bundesrat Christoph Blocher vom Podest unseres Studios auf dem Sechseläutenplatz im Jahr 2005. Auch der tiefe Fall des Bööggs vom Podest war äusserst spektakulär. An diese Ausgabe des Sechseläutens 1993 kann ich mich ebenfalls noch gut erinnern.»

Gibt es nach dem Sturz von Christoph Blocher heute irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen, dass niemand mehr vor dem Böögg ins Sägemehl fällt?
Gilli: «Ja - seit dem Sturz von Blocher haben wir auf der Bühne hinter den Gästen ein Geländer. Der Vorfall kann sich also nicht mehr wiederholen.»

Wie bereiten Sie sich auf die Sendung jeweils vor?
Gilli: «Ich befasse mich intensiv mit den Gästen, die bei uns zum Interview kommen. Zudem lese ich mich intensiv über alle Besonderheiten, wie zum Beispiel den Gastkanton ein. Auf meiner geistigen Festplatte sind natürlich in fast 40 Jahren viele Informationen gespeichert.»

Kommen die Gäste spontan vorbei oder sind die Besuche bei euch auf der Sechseläutenwiese genau terminiert?
Markus Gilli:
«Das ist alles genau terminiert. Wir haben schon vor mehreren Wochen alle Interviews vereinbart. Für spontane Gespräche und Begegnungen haben wir aber immer noch ein Plätzchen in der Sendung.»

Welche Gäste begrüssen Sie am Montag im TeleZüri-Pavillon? Wird Bundesrat Guy Parmelin auch bei euch vorbeischauen?
Gilli: «Alle werden bei uns reinschauen. Bundesrat Ignazio Cassis ist dann auch Gast im `TalkTäglich` ab 18:30 Uhr live vom Sechseläuten. Zahlreiche Gäste sind auch vom Gastkanton Basel-Stadt gebucht. Ich denke da beispielsweise an Ständerätin Anita Fetz, Karli Odermatt oder Beni Huggel

Hatten Sie nie Ambitionen einmal einer Zunft anzugehören?
Markus Gilli: «Ich war schon mehrmals von Zünften als Ehrengast eingeladen - habe aber immer abgesagt, weil ich Moderator der Sendung vom Sechseläuten war. Ich habe die Zünfte auf die Zeit nach meiner Pensionierung vertröstet - schauen wir mal… Beni Thurnheer ist in diesem Jahr ja als rüstiger Rentner auch wieder eingeladen (lacht).»

Nach Steffi Buchli im letzten Jahr, wird die Sechseläuten-Live-Kiste auf SRF dieses Jahr von «Börse»-Frau Patrizia Laeri kommentiert. Keine Angst, dass euch Laeri ein paar Zuschauer abluchst?
Markus Gilli
: «Ich zähle auf unsere treuen Zuschauerinnen und Zuschauer und eine hervorragende und professionelle Übertragung auf TeleZüri. Unsere Live-Sendung kommt seit Jahren besonders auch beim jüngeren Publikum glänzend an. Zu Patrizia Laeri: Ich habe mich sehr über die grossartige PR für Frau Laeri durch das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs gefreut. Ein echter Fortschritt - man war ja in diesem Gremium nicht immer so euphorisch gegenüber Frauen.»

Sie werden wahrscheinlich noch drei Jahre die Böögg-Verbrennung moderieren. Darf man aber damit rechnen, dass Sie auch nach der ordentlichen Pensionierung weiterhin der TeleZüri-Böögg-Terminator bleiben?
Markus Gilli: «Man soll nie nie sagen. Aber auch der legendäre Bööggbauer Heinz Wahrenberger hat das Zepter an eine jüngere Kraft übergeben. Allerdings nach 50 Bööggs.»

Wann wird es dem Böög in diesem Jahr an den Kragen gehen?
Gilli: «Laut den letzten Prognosen ist das Wetter eher wechselhaft. Regen ist nicht ausgeschlossen. Ich rechne also eher mit einem durchschnittlichen Böögg. Mein Tipp: 20 Minuten und 20 Sekunden.»