Das Hamburger Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» befindet sich wie andere Printmedien im deutschsprachigen Raum auf einem Abwärtstrip: Die wöchentliche Auflage hat sich von einst 1,2 Millionen auf 880 000 Exemplare zurückgebildet und die vielen «Anzeigen-Plantagen» im Heft mit ganzseitigen rechts- und linksplatzierten Inseraten sind verschwunden. Man kann nun Dutzende Seiten durchblättern, ohne hochpreisige Markenprodukte anzutreffen.
Die einstige Print-Goldgrube «Spiegel» expandiert nun in Beilagen und Supplements, um den Anzeigenausfall zu kompensieren.
Die neueste Ausgabe des Magazins kommt mit den zwei Beilagen «S-Magazin» (aus dem eigenen Verlag) und «Südtirol» (Verlagskooperation) daher. Das PR-Magazin aus dem italienischen Tirol wurde dieses Jahr neu organisiert und wird neuerdings von verschiedenen Publikationen vertrieben, wie IDM Südtirol kürzlich berichtete. Zusätzlich produziert das Nachrichtenmagazin auch eigene Specials zu «Literatur» und «Geschichte».
Die Marketingorganisation von Südtirol setzt 2018 auf Verlagskooperationen in Form von monothematischen Beilagen, die Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz beigelegt werden. In der Schweiz wurde das Heft dem «Beobachter» aus dem Ringier-Verlag mit einer Auflage von 280 000 Exemplaren beigelegt.
Auch im März erschien das vom «Spiegel» herausgegebene Luxusheft «S-Magazin» – eine 40-seitige Hochglanzpostille mit Werbungen von Bulgari und Prada und vielen weiteren hochpreisigen Edelmarken. «Spiegel»-Geschäftsführer Thomas Hass setzt mit dem «S-Magazin» auf Luxuskunden und möchte einen Millionenerlös erwirtschaften. Man hofft, damit das Wachstumsziel von 20 Millionen Euro zu erreichen.
Die «Spiegel»-Gesellschafter, darunter die Mitarbeiter-KG, der Zeitschriftenkonzern Gruner + Jahr und die Augstein-Erben, seien unruhig, meldeten Medienzeitschriften in Deutschland. Denn im vergangenen Jahr war der Gruppenumsatz abermals gesunken, diesmal um 3,6 Prozent auf 269,5 Millionen Euro.