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Samstag
05.09.2009

Rund drei Wochen sind seit der Leoparden-Vergabe in Locarno vergangen - und bereits kündigt sich das Festival 2010 an. Der scheidende Filmfestivaldirektor Fredéric Maire hat sich bei den Medien elektronisch verabschiedet und bedankt sowie seine neuen Koordinaten als Leiter der Cinémathèque Suisse in Lausanne mitgeteilt. Der neue Direktor Olivier Père hat bekanntgegeben, dass er die Retrospektive dem Altmeister des Dramas und der intelligenten Komödie, Ernst Lubitsch (1892-1947), widmen wird.

Der Berliner Regisseur mit jüdischen Wurzeln wanderte 1922 nach Amerika aus und schuf über 70 Filme. Rund 20 Werke sind verschollen. Der so genannte Lubitsch-Touch blieb unerreicht, er spielte mit dem Frivolen und wandte den Trick an, gewisse Dinge anzudeuten und den Rest der Fantasie des Zuschauers zu überlassen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen «Ninotchka» (1938 mit Greta Garbo) oder die Nazi-Komödie «To Be Or Not To Be» (1942).

Des Weiteren hat Olivier Père bekanntgegeben, dass er die fünfköpfige Auswahlkommission fast komplett auswechselt. Ausser auf die Französin Agnès Wildenstein, die schon vorher im Gremium war, setzt er auf neue Mitglieder aus Frankreich, Italien, Kanada und Singapur. Ebenfalls hat er beschlossen, die vielfach kritisierte, da unklar definierte Festivalsparte «Ici et ailleurs» abzuschaffen.

Filme des Klein Reports vom 62. Filmfestival von Locarno: Nicolas Bideau und Marco Solari im Interview: http://www.kleinreport.ch/video/locarno-2009 und: Die Schweizer Filmer sagen, weshalb sie sauer sind: http://www.kleinreport.ch/video/locarno-2009-couchpain/ sowie Frédéric Maire im Gespräch: http://www.kleinreport.ch/video/locarno-2009-maire/