Immer mehr Frauen umgehen die Quotenregelung. Nach mehreren Meldungen in der vergangenen Woche über weibliche Führungskräfte, die auf natürlichem Weg die Aufnahme in eine Führungsposition geschafft haben, erreicht den Klein Report jetzt auch noch eine solche Meldung aus Paris.
Die Kunsthistorikerin Laurence des Cars ist zur ersten weiblichen Direktorin des Louvre ernannt worden. Neben Mona Lisa hat das wohl berühmteste Museum der Welt somit jetzt noch eine zweite Vorzeigefrau.
Die französische Kunsthistorikerin und Kuratorin Laurence des Cars ist derzeit noch Direktorin des Musée d’Orsay und des Musée de l’Orangerie. Sie soll ab 1. September 2021 die Leitung des Louvre übernehmen. Sie hat bereits beim Aufbau des 2017 eröffneten Louvre in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten massgeblich mitbestimmt, wie das Kulturbüro von Präsident Emmanuel Macron schreibt.
Dem Radiosender France Info sagte Laurence des Cars, sie wolle aus dem Pariser Louvre eine «Echokammer der Gesellschaft» machen und insbesondere junge Menschen für die Sammlung mit 480’000 Kunstwerken begeistern.
Die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot begrüsste die Berufung: «Laurence des Cars wird ein neues Kapitel in der Geschichte des grössten Museums der Welt schreiben.» Der Louvre müsse sich nach der Corona-Krise «neu erfinden und mehr denn je ein Ort der Betrachtung und des Nachdenkens werden, der allen offensteht.»
Die königliche Sammlung des Louvre wurde im Zuge der Französischen Revolution 1793 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Vor der Pandemie verzeichnete das Museum 2019 einen Besucherrekord mit mehr als zehn Millionen verkauften Tickets. Bei 2'000 Beschäftigten beträgt das Jahresbudget etwa 240 Millionen Euro.