Beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) hat am 1. April der neue Chefredaktor, Peter Frey (52), seinen ersten Arbeitstag. Gegenüber verschiedenen deutschen Medien sprach der Fernsehjournalist über seine Zukunftspläne mit der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt. Das Flaggschiff «heute journal», das vor acht Monaten etwas überstylish modernisiert wurde, soll verbessert werden. Für Peter Frey wirkt das Studio steril, die Präsenz der Moderatoren habe gelitten. Er kündigte an, die Zahl der Moderatoren zu verringern.
Frey, der neun Jahre lang das ZDF-Hauptstadtstudio geleitet und moderiert hat, will beim ZDF «Auffälligkeiten schaffen» und den Sender profilieren. Verschiedene Sendungen sollen besser aufeinander abgestimmt werden, um gemeinsam Programmschwerpunkte setzen zu können.
Die Querelen um die Vertragsverlängerungen seines Vorgängers, Nikolaus Brender, haben beim öffentlich-rechtlichen Sender Spuren hinterlassen. Nicht nur, dass der ZDF-Staatsvertrag wahrscheinlich vom Verfassungsgericht überprüft wird, auch intern müssten sich Journalisten hinterfragen, ob sie sich als unabhängig verstehen «oder andere Loyalitäten haben», wie Frey sagte. Der Politjournalist gab unumwunden zu bedenken, dass es beim ZDF Zuträger der Parteien gebe. Mit diesen Themen sei bisher jeder Chefredaktor konfrontiert worden, so Frey. «Der Kampf hört nicht auf.»
Mittwoch
31.03.2010



