Manchmal schlägt die Realsatire Purzelbäume. Der Film «A Hero» von Asghar Farhadi erzählt von einem ehrlichen Finder. Der Thriller des iranischen Filmemachers wurde 2021 in Cannes mit dem grossen Preis der Jury ausgezeichnet. In Hollywood war er soeben für einen Oscar als bester ausländischer Film nominiert.
Jetzt hat ein Gericht im Iran bestätigt, dass der bereits zweifach Oscar-prämierte Regisseur die Story von einem seiner Studenten abgekupfert hat.
Wie der «Hollywood Reporter» schreibt, hat ein Filmstudent namens Azadeh Masihzadeh bei einem Workshop in der Klasse von Farhadi sein Konzept für einen Film «All Winners All Losers» präsentiert. Die Idee beruht auf einer wahren Begebenheit. Der Finder einer Tasche voller Goldmünzen glaubt zuerst an ein Wunder. Später plagt ihn das schlechte Gewissen und er macht sich auf die Suche nach dem wahren Besitzer. Er setzt dafür auch Soziale Medien ein und wird damit ein Medienstar.
So schön wird das Happy End beim unehrlichen Finder Asghar Farhadi nicht. Das Gericht hat entschieden, dass sein mehrfach preisgekröntes Werk «A Hero» ein Plagiat aus besagtem Workshop ist. Das Urteil ist bindend und kann nicht angefochten werden. Ein zweiter Richter wird nun Über Farhadis Strafe entscheiden. Gemäss «Hollywood Reporter» droht ihm, dass er den Gewinn des Films an seinen früheren Studenten aushändigen muss. Das wären bis jetzt 2,5 Millionen Dollar an der Kinokasse. Dazu warten aber noch die Einnahmen aus dem Streaming von Amazon.
Der Klein Report meint: In Hollywood werden immer wieder schöne Geschichten erfunden. Die besten schreibt aber immer noch das Leben.