Der Berliner «Tagesspiegel» hat seine sämtlichen freien Journalisten mit sofortiger Wirkung freigestellt. Nun hagelt es Kritik vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) sowie dem Journalistenverband Berlin-Brandenburg (JVBB).
Grund für die Entlassung war offenbar ein Einbruch bei den Anzeigen. Durch vorübergehende Freistellungen bis zum Jahresende soll «ein kleiner sechsstelliger Betrag» eingespart werden, wie Alfons Frese, Vorsitzender im Betriebsrat des «Tagesspiegels», dem «Abendblatt» bestätigt hat.
«Den freien Mitarbeitern das wirtschaftliche Risiko des Verlags aufzubürden, ist weder moralisch zu rechtfertigen noch rechtlich hinnehmbar», kritisiert DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken diese Massnahme hart, wie meedia.de schreibt.
JVBB-Chef Alexander Fritsch bezeichnet diese Massnahme gar als «Kettensägenmassaker am eigenen Ruf. Jetzt scheint auch hier verlegerische Strategie durch betriebswirtschaftliche Kurzatmigkeit ersetzt zu werden.»