Mit FCB Zürich war Kreativchef Dennis Lück der grosse Abräumer der Cannes Lions 2016. Und auch in diesem Jahr zählt Lück mit seinem neuen Team von Jung von Matt/Limmat zu den heissesten Schweizer Anwärtern auf weitere Löwen-Auszeichnungen.
Im Interview mit dem Klein Report spricht der amtierende Werber des Jahres über sein erstes Mal an den Cannes Lions als Kreativchef von Jung von Matt und berichtet über Impressionen aus dem «viel zu heissen» Süden Frankreichs.
Kannst Du etwas über die verschiedenen Kampagnen sagen, mit denen ihr dieses Jahr am Start seid?
Dennis Lück: «Jung von Matt ist mit insgesamt acht Arbeiten am Start. Davon zweimal die `Mach mal wieder was Handfestes`-Kampagne für OBI, die `Yellow Tour` und `Handgeschrieben geht tiefer` für die Post, das `Dorftelefon` für Graubünden Ferien, das `Project Life Jacket` für Voice of Thousands, die `Mannequin Challenge` für Médecins Sans Frontières und die `Sound Book`-App für den Nordsüd Verlag.»
Bei welcher Kampagne rechnest Du Dir die grössten Chancen auf einen Löwen aus?
Lück: «Cannes ist da leider zu unvorhersehbar. Ich habe da wirklich schon Pferde kotzen sehen, deshalb erlaube ich mir keine Prognosen. Aber träumen darf man. Vielleicht schlägt ja noch die ein oder andere Shortlist für das `Sound Book` oder das `Dorftelefon` in ein Brülltierchen um.»
Hast Du bereits die Arbeiten der Konkurrenz gesehen? Was kannst Du dazu respektive zur Auswahl der Jury sagen?
Lück: «Die Konkurrenz ist unfassbar. Ich bin aus Neugierde mal alle Einreichungen durchgegangen, also noch vor der Ernennung der Shortlists. Hunderte und Abertausende von Cases. Da spürt man, welchen Wert schon eine Shortlist hat. Zur Auswahl der Jury kann ich nur sagen, dass ich in vielen Fällen gleich und in vielen Fällen ganz anders entschieden hätte. Aber das ist normal so, Geschmäcker gehen eben auseinander. Das Gute ist, bei den echten Krachern sind sich normalerweise alle einig.»
Wie erlebst Du selber Deine ersten Cannes Lions-Festspiele als Kreativchef von Jung von Matt?
Lück: «Es ist grandios, dass wir bereits im ersten Jahr als neues Team ein paar ordentliche Duftmarken setzen konnten. Das freut mich und macht mich sehr stolz auf das Team. Aber ehrlicherweise sitzen wir hier und schmieden schon Pläne fürs nächste Jahr. Cannes macht ehrgeizig. Das ist das Schöne hier.»
Ist der Erfolg, den Du letztes Jahr mit FCB Zürich hattest, überhaupt noch zu toppen?
Lück: «Sicher nicht dieses Jahr. Natürlich möchte ich einen solchen Erfolg noch einmal wiederholen. Ich hätte dafür 2018 im Auge (lacht).»