Gegen die geplante Schliessung von Call Centern der Swisscom haben am Samstag 200 Personen in Freiburg protestiert. Während kurzer Zeit besetzten Demonstranten mit zugeklebten Mündern - daher in absoluter Ruhe - einen Swisscom-Shop. «Dies ist eine Warnung», sagte Christian Levrat, Generalsekretär der Gewerkschaft Kommunikation. Vorher hatten sich die Demonstranten auf der Place Python in Freiburg versammelt. Sie protestierten gegen die Sparmassnahmen von 2,6 Millionen Franken bei den einfachen Arbeitern, obwohl der Konzern-Gewinn im ersten Trimester 2002 420 Millionen Franken betragen habe.
Im aargauischen Wohlen zogen 50 Personen in einem «Trauermarsch» vor das Domizil von Jens Alder. Dem CEO der Swisscom sollte ein kleiner Sarg mit drei Telefonhörern abgegeben werden. Alder habe sich jedoch nicht blicken lassen, sagte Michel Berger, Sekretär der Gewerkschaft Kommunikation, die den Protest organisiert hatte. Diese Aktion richtete sich gegen die vorgesehene Schliessung des Call-Centers in Baden, in dem mehrheitlich Frauen Teilzeit arbeiten. Die betroffenen Frauen des Call-Centers Baden verlangen von der Swisscom, dass der Sozialplan in Verhandlungen mit der Gewerkschaft an ihre familiäre und soziale Situation angepasst wird. Die Swisscom wird aufgefordert, im Raum Baden neue Arbeitsplätze zu schaffen, die auch für Frauen mit Teilzeitpensen annehmbar sind.
Die Swisscom hatte die steigende Konkurrenz und die tieferen Gewinnmargen als Gründe für die Schliessung von sechs Call-Zentren genannt. Bis Ende Jahr sollen die Zentren in Freiburg, Pruntrut, Baden, Luzern und Thun geschlossen werden. Auch Genf stehe zur Diskussion.
Samstag
25.05.2002