Die negativen Meldungen über ARD-Sender reissen nicht ab. Am Freitag hat Bayerns Oberster Rechnungshof seinen Bericht über die Finanzführung des Bayerischen Rundfunks veröffentlicht.
Das Fazit: Der BR muss sich dringend einem Sparkurs unterziehen. Bei 56,3 Prozent der Kosten könne nicht nachvollzogen werden, «wofür das Geld gebraucht wird».
Konkret rechneten die Prüfer vom Rechnungshof: «Trotz der bisherigen Sparmassnahmen werden die finanziellen Reserven des BR bis Ende 2024 weitgehend aufgebraucht sein.»
Bayerns höchste Finanzprüfer rügten zudem, dass die ARD-Anstalt beim Einsatz externer Berater vielfach gegen eigene Regeln zur Vergabe von Aufträgen verstosse, wie «Focus» hervorhebt.
Im Bericht des Obersten Rechnungshofs wird das Budget auch für das Volk verständlich visualisiert: «2020 war in der Kostenrechnung bei mehr als jedem zweiten Euro nicht nachvollziehbar, wofür er verausgabt wurde».
Das liege vor allem daran, dass der BR «seit Einführung einer Teilkostenrechnung 2016 weitgehend auf Umlagen und Verteilung der Gemeinkosten» verzichtet.
Belastend seien auch gestiegene Gehaltskosten und besonders die hohen Verpflichtungen für Pensionen. Hier werde es happig: Bereits Ende 2020 lag die Deckungslücke bei 465 Millionen Euro. Und diese werde sich tendenziell noch weiter erhöhen. «Bild» kommentiert diese Rechnung als «nächsten ARD-Hammer». Laut Rechnungshof habe der Sender «viel zu wenig Geld zurückgelegt, um die Pensionszusagen auch bezahlen zu können».