Bundesrat Joseph Deiss hat zu den Anschuldigungen von Thomas Borer am Sonntagabend Stellung genommen. Der Schweizer Botschafter in Berlin hatte nach seiner Kündigung bemängelt, dass er in den vergangenen Wochen zu wenig Unterstützung vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) erhalten habe. Dieser Vorwurf ist für Deiss «absolut inakzeptabel», wie er gegenüber Radio DRS erklärte. Obwohl Herr Borer ihm «in entscheidenden Fragen nicht die Wahrheit gesagt» habe, habe er ihm öffentlich das Vertrauen ausgesprochen. Joseph Deiss: «Obwohl ich ihm klare Instruktionen erteilt habe, hat er sich darüber hinweggesetzt. Obwohl die Zusammenarbeit mit Herrn Borer dadurch belastet war, habe ich ihm eine gute Lösung angeboten.» Doch Borer habe sie ausgeschlagen. «Mit seinem Verhalten hat Herr Borer gezeigt, dass er gegenüber dem Departement, gegenüber mir und gegenüber dem Bundesrat nicht loyal ist.» Deiss wird dem Bundesrat Borers Kündigung an der nächsten Sitzung unterbreiten.
Montag
29.04.2002