Bundesrat Joseph Deiss hat als eine seiner letzten Amtshandlungen als Chef des Eidg. Departements des Äussern (EDA) in einem Brief an Stuart Eizenstat seine Enttäuschung über den beleidigenden Umschlag des Buches des amerikanischen Ex-Unterstaatssekretärs bekräftigt. Er antwortete damit auf ein Faxschreiben Eizenstats vom 16. Dezember. Deiss habe Eizenstat den Brief am 30. Dezember über das Schweizer Generalkonsulat in New York zukommen lassen, sagte Daniela Stoffel, Sprecherin des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten, am Sonntag auf Anfrage. Sie bestätigte einen Bericht der «NZZ am Sonntag».
Deiss habe sich in dem Brief darauf beschränkt, nochmals «in aller Deutlichkeit» seine Optik zum umstrittenen Buchumschlag darzulegen. Das Titelbild von «Imperfect Justice» («Unvollkommene Gerechtigkeit») zeigt ein Hakenkreuz aus Goldbarren auf einer Schweizer Fahne.
Eizenstat machte Deiss in seinem Fax darauf aufmerksam, dass die Buchillustration vom Verlag bereits vor acht Monaten publik gemacht worden sei. Juristisch könne man nichts mehr dagegen machen, sagte EDA-Sprecherin Daniela Stoffel. Das EDA begrüsse, dass allenfalls die Buchumschläge der deutschen und französischen Übersetzungen überdenkt würden. Die Tatsache bleibe aber bestehen, dass es sich «um einen empörenden Buchumschlag handelt», sagte Stoffel. - Mehr dazu: Eizenstat-Buch: EDA beschwichtigt
Sonntag
05.01.2003