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Mittwoch
09.10.2024

Medien / Publizistik

Traditionstitel: 2002 wollte Ringier den Kalender einstellen, Stefan Bühler sprang ein... (Bild: Screenshot ricardo.ch)

Traditionstitel: 2002 wollte Ringier den Kalender einstellen, Stefan Bühler sprang ein... (Bild: Screenshot ricardo.ch)

Vom «Schweizer Eulenspiegelkalender» wie auch vom «Chuchi-Chäschtli» wird keine neue Ausgabe mehr gedruckt. Die beiden ehemaligen Ringier-Titel waren schon vor 20 Jahren um ein Haar eingestampft worden.

«Ringier wollte den Eulenspiegelkalender 2002 einstellen», sagte der heutige Kalender-Herausgeber Stefan Bühler am Dienstag auf Nachfrage des Klein Reports. 

«Ich habe davon erfahren im Fachblatt ‚Schweizer Buchhandel‘ und bei Ringier angerufen: Einen solchen Traditionstitel kann man doch nicht einstellen!»

Kurzum habe er sich entschlossen, den «Schweizer Eulenspiegelkalender» wie auch das von Ringier erfundene «Chuchi-Chäschtli» zu übernehmen, sagte Bühler, der zuletzt zusammen mit Roger Schawinski die Radiokonzessionen von Graubünden und Glarus gewonnen hat.

Bei der Übernahme hätte der «Eulenspiegelkalender» noch 8'000 Abonnenten gehabt, zuletzt waren es noch um die 4'000. Beim «Chuchi-Chäschtli» waren zuletzt noch 1'300 Abonennten übrig, gegenüber «3'000 oder 4'000» – so genau kann sich Bühler am Telefon nicht mehr erinnern – bei der Übernahme 2002 von Ringier.

Vor allem in den letzten paar Jahren seien viele Abonnenten abgesprungen. Ob es einen Zusammenhang mit der Pandemie gebe, könne er nicht sagen.

Der in der Produktion günstige «Eulenspiegelkalender» (14.50 Franken plus Porto) war vor allem im Mittelland beliebt. Nicht betroffen von der Einstellung ist der «Bündner Kalender», der bereits seit 183 Jahren erscheint. Diesen verkaufe er «allein in Bünden mehr als ‚Eulenspiegelkalender‘ in den Mittelland-Kantonen zusammen», so Stefan Bühler weiter zum Klein Report.

Überhaupt hätten die klassischen Bauernkalender nicht ausgedient. «Stabil» sieht er die Zukunft zum Beispiel des «Appenzeller Kalenders» vom Verlag Schwellbrunn oder des «Hinkenden Boten», den es seit über 300 Jahren gibt und der heute von Stämpfli verlegt wird.