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Montag
24.02.2003

Die vor einem Jahr noch weitgehend unbekannte Sängerin und Pianistin Norah Jones hat in der Nacht zum Montag bei der Grammy-Vergabe abgeräumt: Sie wurde mit fünf und ihr Album mit drei, also insgesamt acht Grammys ausgezeichnet. Mit ihrem erotisch angehauchten Soft-Jazz-Debütalbum «Come Away With Me» setzte sie sich gegen Superstars wie Bruce Springsteen, Eminem und die Dixie Chicks durch. Das Werk ist eine Melange aus Jazz, Pop und Country und setzt vor allem auf die glasklare Stimme der jungen Künstlerin. Die 23-Jährige gewann die Preise für das insgesamt beste Album und mit dem Titel «Don't Know Why» für die beste Aufnahme des Jahres. Ausserdem wurde sie zur besten neuen Künstlerin des Jahres gekürt und holte sich die Grammys für die beste Pop-Sängerin und das beste Pop-Album. Hinzu kamen Grammys für den besten Song des Jahres, der an Jones' Songschreiber Jesse Harris ging, sowie für die beste Tontechnik und die beste Produktion.

Der Liebling der Gala-Nacht war jedoch Bruce Springsteen, der mit seinem Album «The Rising», das er unter dem Eindruck der Terroranschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 geschrieben hatte, insgesamt drei Grammys holte - für das beste Rockalbum des Jahres, für den besten Rocksong und als bester Rocksänger.

Das frühere Folkpop-Duo Simon & Garfunkel wurde von der Grammy-Akademie mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. In ihrem ersten gemeinsamen Auftritt seit zehn Jahren spielten Paul Simon und Art Garfunkel bei der Gala ihren Klassiker «The Sounds of Silence». Das Publikum ehrte sie mit stehenden Ovationen.

Die beiden Bee Gees Barry und Robin Gibb nahmen einen Sonder-Preis für ihren am 12. Januar gestorbenen Bruder Maurice entgegen. «Wir wissen, er schaut zu», sagte Robin. «Er hat sich immer die Grammys angesehen.» Insgesamt vergab die Grammy-Jury mit ihren 13 000 Mitgliedern an der 45. Grammy-Verleihung 104 Grammys. Die Preise sind ähnlich renommiert wie die Oscars der Filmbranche.