«Neues Deutschland», «Berliner Zeitung» und «Neue Zeit» hiessen die drei landesweiten Tageszeitungen der ehemaligen DDR. Rund die Hälfte aller Exemplare, die zwischen 1945/46 und 1990 erschienen sind, können inzwischen online abgerufen werden. Möglicht macht es das DDR-Presse-Portal der Staatsbibliothek zu Berlin, die das Projekt am Mittwoch als «Meilenstein für die historische Aufarbeitung der deutsch-deutschen Geschichte» bezeichnete.
«Aufgrund der Tatsache, dass die Titel östlich des Eisernen Vorhangs gleichgeschaltet waren und unter staatlicher Kontrolle standen, lassen sie hochinteressante Schlüsse auf die Informations- und Medienpolitik des kommunistischen Regimes zu», heisst es in einer Mitteilung der Staatsbibliothek. Die neue Datenbank soll es ermöglichen, dass zeithistorische Kontexte künftig «leichter und schneller, aber vor allem breitenwirksamer erkannt werden».
Im Einzelnen haben die Verantwortlichen rund 400 000 Zeitungsseiten - die meisten davon aus dem Bestand der Bibliothek - eingescannt, als Faksimile aufbereitet und für die Volltextsuche aufbereitet. Für die maschinelle optische Zeichen- und Layouterkennung war das Bonner Fraunhofer Institut für intelligente Analyse- und Informationssysteme verantwortlich.