Nachdem Google in jüngster Vergangenheit wiederholt negative Schlagzeilen machte mit Schnüffelei und unrechtmässigem Datensammeln, spitzt sich die Lage nun zu: Über 30 US-Bundesstaaten wollen nun gemeinsam gegen den Internetkonzern und seine Daten-Sammelwut vorgehen.
Die Gruppe hat sich um den Generalstaatsanwalt von Connecticut, Richard Blumenthal, versammelt. Unter den Staaten, die Blumenthal am Mittwoch vorstellte, befinden sich New York, Mississippi, Oregon, Washington, Kansas oder Montana. Die Koalition will herausfinden, inwieweit Google mit der Aufzeichnung von ungesicherten WLAN-Verbindungen gegen Gesetze verstossen hat. Auch will sie sicherstellen, dass sich Derartiges nicht wiederholt.
«Konsumenten haben das Recht zu wissen, welche persönlichen Informationen dazu gehören E-Mails, Internetdaten und Passwörter Google gesammelt haben könnte», begründet Blumenthal die Ermittlungen. Dabei gehe es einerseits um die Frage, ob Google Gesetze gebrochen hat. Andererseits wolle man auch herausfinden, ob Gesetze angepasst werden müssen, um ähnliche Vorfälle zu verhindern. Google liess in einem ersten Statement verlauten, man werde mit den Behörden zusammenarbeiten.
Der Konzern hatte bei seinem Street-View-Projekt nicht nur Strassenzüge fotografiert. Die mit Kameras ausgestatteten Autos fingen auch Daten aus unverschlüsselten Funknetzwerken auf und speicherten sie. Darunter können auch Passwörter von Webseiten sein oder Kreditkartennummern.
Google muss sich weltweit wegen der Datensammelei verantworten. Auch in der Schweiz wurde der eidgenössische Datenschützer aktiv wegen ungenügend geschützter Privatsphäre bei Street-View-Aufnahmen.
Freitag
23.07.2010




