Adrienne Fichter schreibt für «Das Netz ist politisch» (dnip) einen Alarmaufruf punkto Medien, Datenüberwachung und -handel.
In einem sehr technischen Slang-Text mit «Echtzeitauktionsdaten» als «RTB-Data», inklusive Doppelpunkt Gender-Kompliziertheit, warnt Fichter vor Datenhandel und Verletzung von Datenrichtlinien.
Microsoft, Google sind die üblichen Verdächtigen mit ihren AdTech-Firmen. Aber auch die normalen Medienverlage stehen in der Anklage.
Besorgniserregend: «Google teilt die Daten von uns User:innen auch mit russischen und chinesischen Firmen, die auch Teil des dortigen Werbeökosystems sind. Auch hier spielen US- oder EU-Sanktionen offenbar keine Rolle.»
Die Schweiz sei besonders übel dran. Denn hierzulande gebe es nicht einmal eine Opt-In-Pflicht oder Cookie-Banner. Laut Fichter ist das Problem in der Schweiz so gross, weil «zu mächtig sind auch hier die Medienverlage und Werbebranche (und zu unwissend die Parlamentarier:innen…)».
Kein Medienverlag gab Adrienne Fichter Auskunft über den finanziellen Erfolg des Datenhandels, was nicht überrascht. Überraschend ist eher der Artikel im Alarm-Ton über Sachverhalte, die schon lange klar sind. Die Technik ist klar, allein es fehlt der demokratische Wille. Und dieser wird erst dann gehört, wenn die Medien viel mehr über die Personen im Netz, deren Datenhandel und -Nutzung zu berichten beginnen. «Follow the money» war dabei noch immer die bessere Richtlinie als das Aufzeigen, wie Techniken greifen.