Es gibt Geschichten, die kann nur das Leben schreiben. Die neuste: Die amerikanische Astronautin Serena Auñón-Chancellor soll 2018 ein etwa zwei Millimeter grosses Loch in die Raumkapsel Sojus MS-09 gebohrt haben. Durch das Loch hat es auf der Raumstation einen Druckabfall gegeben. Das Leck musste provisorisch repariert werden.
Letzte Woche hat die russische Raumfahrtagentur Roskosmos der 45-Jährigen nun mit einer Klage gedroht. Die Astronautin habe aus Liebeskummer gehandelt. Gemäss einem russischen Medienbericht hatte Auñón-Chancellor eine unglückliche Affäre mit einem ihrer Kollegen an Bord der ISS, wo die Sojus-Kapsel angedockt war. Durch den Vorfall habe sie ihre Rückkehr zur Erde beschleunigen wollen.
Die Amerikanerin war zusammen mit dem Deutschen Alexander Gerst und dem Russen Sergei Prokopjew auf der ISS. Offiziell sei sie mit Wissenschaftler Jeff Chancellor verheiratet.
Völlig unglaubwürdig ist die Lovestory nicht. Immerhin gibt es auf solchen Raumstationen pro Tag etwa 16 Sonnenuntergänge, wenn die Kapsel mit 28'000 Kilometern pro Stunde um die Erde kreist.
Wenn das Bohrloch kein erhärteter Fakt und damit eine Steilvorlage für eine überirdische Romanze auf Netflix ist, dann könnte man rund um die Story immer noch einen Dokumentarfilm drehen. Thema: Wie wird erfolgreichen Frauen als Wissenschaftlerinnen nach wie vor mit Misstrauen begegnet? Denn die von der betroffenen Astronautin als haltlos zurückgewiesenen Vorwürfe von Roskosmos zielen heftig unter die Gürtellinie, auch wenn der vermeintliche Schauplatz für das Techtelmechtel mehr als 400 Kilometer über der Erdoberfläche gelegen hat.
In anderen Parallelwelten bewegen sich die Figuren aus den Filmen von Rosamunde Pilcher. Romantische Landstrassen, wunderschöne Landhäuser, perfekt gekleidete Menschen, und am Ende geht alles gut aus. Aber auch die Herzschmerz-Reihe muss immer wieder nach neuen Drehbüchern suchen.
Gefunden hat man ein solches «Im siebten Himmel». So heisst nämlich die Folge vom 5. Dezember im ZDF. Der Film wird in den Programmzeitschriften als «TV-Sensation» angekündigt.
Erstmals bei Rosamunde geht es dabei um die gleichgeschlechtliche Liebe von zwei Frauen. Und dies am zweiten Adventssonntag. Der Produzent Michael Smeaton hat im Vorfeld verraten, dass die beiden Frauen sogar heiraten. Damit die Zuschauer nicht wegzappen, soll die Szene gleich als Eröffnung gezeigt werden.
Ein absolutes Novum in der Reihe, die seit 1993 für eine heile Welt sorgt. Aber wie wir jetzt wissen, soll es eine solche ja nicht einmal mehr im Weltall geben.
Kein Wunder, dass bei derart gestiegenen Erwartungen an kommende Drehbücher auch Netflix seine Abopreise in der Schweiz demnächst um rund 14 Prozent erhöhen muss oder zumindest will, wie in den letzten Tagen bekannt geworden ist.