Seit Montag ist das Sperren von Verbindungen zu 0900-, 0901- und 0906-Telefonnummern einfacher und kostenlos. Mit dem Inkrafttreten einer Änderung der Fernmeldedienstverordnung (FDV) wurden die Telefonanbieter zu dieser Dienstleistung verpflichtet. Dadurch werde der Konsumentenschutz verbessert, teilte das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) am Montag mit. Der Bundesrat hatte die Änderung im Februar 2003 verabschiedet. Bisher mussten Telefonanbieter lediglich die Sperrung abgehender Verbindungen zu Diensten mit erotischem oder pornographischem Inhalt (0906-Nummern) unentgeltlich zur Verfügung stellen. Neu gilt dies auch für die 0900- und 0901-Nummern. Die geänderte Verordnung sieht weiter vor, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher die Sperrung selbst aktivieren und deaktivieren können. Bei Festnetztelefonen muss dazu laut Bakom lediglich eine einfache Tastenkombination eingegeben werden. Bei Mobiltelefonen erfolgt das Sperren und Entsperren über einen Anruf auf eine Gratisnummer.
Die neue Verordnung soll auch vor PC-Dialern schützen: Werden auf einer Leitung, die durch ein Modem benützt wird, sämtliche 090x-Nummern gesperrt, können auch keine Internetverbindungen über solche Nummern hergestellt werden, hiess es in der Medienmitteilung weiter. 090x-Nummern gehören zu den Mehrwertdienstnummern. Die über solche Nummern in Anspruch genommenen Dienste (Auskünfte, Helpdesk, Gewinnspiele, Erotikangebote) werden über die Telefonrechnung belastet. Für diese Nummern besteht derzeit keine Preisobergrenze. Im Frühling 2004 tritt jedoch die revidierte Preisbekanntgabeverordnung in Kraft. Diese sieht vor, dass der Tarif für eine Verbindung zu einer 090x-Nummer zu Beginn kostenlos angesagt werden muss, wenn dieser mehr als zwei Franken pro Minute oder Anruf beträgt. Beträgt der Tarif für eine entsprechende Verbindung mehr als fünf Franken pro Minute oder zehn Franken pro Anruf, muss der Anrufer die Verbindung explizit bestätigen.
Montag
01.12.2003