Das höhere Informationsbedürfnis im «Katastrophen»-Jahr zeigte sich in den wachsenden Zuschauerzahlen von SF 1. Der entsprechende Marktanteil am Hauptabend stieg von 34,1% auf 35,1%. Bei SF 2 gab es dagegen einen Rückgang von 0,9% auf 6,1%, was mit dem Fehlen von Sport-Grossereignissen begründet wird. Im Ganztagesvergleich erreichte SF 1 einen Marktanteil 26,5% (+ 1,2)%, SF 2 kam auf 6,4% (-0,8%). Zusammen kommen SF 1 und SF 2 auf einen Marktanteil von 32,9% (+0,4%). Mit einem Drittel Marktanteil habe SF DRS sein Ziel erreicht, sagte TV-Direktor Peter Schellenberg an der Jahres-Medienkonferenz am Dienstag. Im Gesamtergebnis kommt SF DRS auf einen Marktanteil von 41,2% (+ 0,1%). Die gegen Ende des vergangenen Jahres eingestellten Schweizer Sender Tele 24 und TV3 hatten Marktanteile von 2,9% (+0,3%) respektive 4,1% (+ 0,6%) erreicht. Nach eigenen Angaben ist man in der Chefetage davon überzeugt, der Jugend auch nach der Schliessung von TV3 und Tele 24 ein gutes Programm bieten zu können. SF DRS erreiche 21% der Kinder und 18% der jungen Erwachsenen, erklärte Peter Krähenbühl, Pressesprecher von SF DRS. Kein anderer Sender habe in der Deutschschweiz so viele junge Zuschauende. SF 2 habe sein Ziel erreicht, ein jüngerer Kanal als SF 1 zu sein, wolle jedoch kein Sender für die 15- bis 49-Jährigen werden. Gemäss der Publikumsforschung von SF DRS holt sich der Grossteil der Zuschauenden auch hochaktuelle Informationen weniger bei schnellen Sondersendungen als vielmehr zur gewohnten Zeit in den bekannten Informationssendungen von SF 1. Das Informationskonzept im Katastrophenherbst sei demzufolge richtig gewesen. Angesichts des realen Publikumverhaltens sollen für das Informationskonzept die bisherigen Grundsätze gelten: «Genauigkeit und Relevanz kommen vor Schnelligkeit». Über das künftige Informationsangebot während des Tages, etwa über die Zukunft des «Mittagsmagazins», wollte Schellenberg nichts sagen.
Dienstag
05.02.2002