Der Fussballer Mesut Özil (31) versucht sich über Twitter wieder in Weltpolitik: In einem Tweet verurteilt der deutsche Fussballstar das Schweigen der Muslime bezüglich der Uiguren, die von China in sogenannten Umerziehungslagern eingesperrt werden.
Sein englischer Fussballclub Arsenal distanzierte sich umgehend von Özils politischen Äusserungen, die auf Twitter gleich hundertfach geteilt wurden.
Seit der Veröffentlichung der «China Cables» durch einen Investigativ-Pool von Journalisten Ende November stehen die Umerziehungslager, die China bisher vehement bestritten hat, international im medialen Rampenlicht. «Man müsse sich die Einrichtungen vorstellen wie Internate», die jederzeit verlassen werden könnten, zitierte die «Süddeutsche Zeitung» damals chinesische Behörden.
Mesut Özil, der in Gelsenkirchen aufgewachsen ist, war bis zu seinem 18. Lebensjahr türkischer Staatsbürger. Ende 2007 liess er sich in Deutschland einbürgern, was vor allem mit seiner Profi-Fussballkarriere zusammenhing. Als er sich 2018 mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Erdogan ablichten liess, kam es zu einem heftigen öffentlichen Streit, worauf Özil 2018 aus der deutschen Nationalmannschaft austrat.
Nun thematisierte der Fussballer in türkischer Sprache etwas sehr allgemein gehalten das «Schweigen der muslimischen Brüder», die Zurückhaltung muslimischer Staaten in Bezug auf die Unterdrückung der Uiguren. Hingegen lobte Mesut Özil westliche Medien und Regierungen und deren Engagement.
Der englische Premier-League-Club sprach von einer «persönlichen Meinung» Özils und teilte weiter mit, Arsenal gebe keine politischen Statements ab.