Unter dem Titel «Wer beherrscht die Medien?» wurde am Dienstag eine Studie der Kölner Medienforscher Lutz Hachmeister und Günther Rager über die 50 führenden Medienhäuser der Welt vorgestellt. Danach hat die globale Medienkonzentration stark zugenommen. Die Top-50 Konzerne konnten ihre Umsätze zwischen 1997 und 2001 um 157% auf 415 Mrd. Euro steigern. Die Aktienkurse stürzten unterdessen jedoch in den Keller: Allein AOL Time Warner habe seit seiner Fusion im Jahr 2000 an der Börse 117 Mrd. Euro «vernichtet». Die Branche, in der es im internationalen Massstab erstmals zu einer «signifikanten Arbeitslosigkeit» auch unter Journalisten komme, befinde sich über die rein ökonomischen Faktoren hinaus in einer tiefen Identitätskrise, teilten die Studienführer mit.
Nach der neusten Studie ist AOL Time Warner mit einem Umsatz im Jahr 2001 von 42,7 Mrd. Euro der weltweit grösste Medienkonzern. An 2. Stelle liegt Microsoft mit 31,7 Mrd. Euro Umsatz, gefolgt von Walt Disney (28,2), Vivendi Universal (28,1), Viacom (25,9) AT&T Comcast (21,7), Sony (21) und Bertelsmann (20,036 Milliarden Euro). Als die Studie 1997 zum ersten Mal im Verlag C.H. Beck erschien, war Bertelsmann noch die Nummer 1. In dem Ranking werden weltweit alle Firmen erfasst, deren Aktivitäten sich deutlich auf Medieninhalte erstrecken. Reine Telekommunikations-Anbieter werden nicht berücksichtigt.
Mittwoch
23.10.2002