Die Mergers&Acquisitions-Aktivitäten der deutschen Verlage sind 2013 weiter gestiegen und erreichen damit wieder das Niveau vor der Wirtschafts- und Finanzkrise. Dies ergibt eine Studie der auf die Verlagsbranche spezialisierten deutschen Unternehmensberatung Bartholomäus & Cie.
Mit 254 Übernahmen und Beteiligungen deutscher Verlage wurden rund neun Prozent mehr Deals registriert als 2012.
Das Gesamtvolumen der Transaktionen (gemessen am Umsatz der Kaufobjekte) entsprach mit 6,2 Mrd. € dem hohen Niveau des Vorjahres. Den grössten Anteil daran hatten die Tageszeitungen (rund 1,4 Mrd. € - bedingt u.a. durch den Mega-Deal zwischen Axel Springer und der Funke-Gruppe) und die Fachmedien (rund 1,15 Mrd. €). Erstmals war jedoch das Segment E-Commerce nach Volumen führend - ein Zeichen für die Veränderungen in der Medienwelt (1,75 Mrd. €, bedingt durch den Verkauf der Zalando-Anteile durch Holtzbrinck).
Die Aktivitäten der grossen Verlagsgruppen dominierten 2013 das M&A-Geschehen 2013 wie nie zuvor: Die strategische Neuordnung ihrer Printgeschäfte sowie Investitionen in digitale Medien und Services entlang der medialen Wertschöpfungskette machen einen grossen Teil des Marktes aus. Die Studie registrierte 24 Transaktionen für Holtzbrinck (19 Übernahmen und Beteiligungen, 5 Verkäufe), 23 für Axel Springer (16/7), 21 für Burda (16/5), 17 für Gruner + Jahr (11/6), 14 für Bertelsmann (14/0) sowie 13 für Springer Science + Business (7/6).
Die meisten Deals zeigten die Publikumsverlage (66), die Fachmedien (49) und das Segment E-Commerce (43). Während bei Tageszeitungen und Publikumsmedien damit mehr Transaktionen als 2012 stattfanden, gingen die Aktivitäten bei den Fachmedien leicht zurück, bei Buchverlagen und im Buchhandel sogar recht deutlich.
Eine Reihe prominenter Transaktionen prägte das Geschehen 2013, beispielsweise die Übernahme der regionalen Tageszeitungen und Zeitschriften von Axel Springer durch die Funke-Gruppe, der erneute Leveraged Buy-out bei Springer Science & Business Media oder die vollständige Übernahme von BMG Rights Management durch Bertelsmann.
Die Konsolidierung unter den Tageszeitungen setzte sich 2013 fort: Neben der Rettung der insolventen «Frankfurter Rundschau» durch die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» ist hier auch die vollständige Übernahme des «Südkuriers» durch die Mediengruppe Presse-Druck zu nennen.