Facebook will seinen Nutzern künftig in einem speziellen Bereich verlässliche Informationen zum Klimawandel präsentieren. Google will künftig alle seine Rechenzentren und Büros mit CO2-freier Energie versorgen. Es tut sich was im World Wide Web.
Zum Jahr 2030 will Facebook über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg klimaneutral arbeiten. Das betrifft Zulieferer, die Arbeitswege der Mitarbeitenden und Dienstreisen. Das hat das Online-Netzwerk am 15. September angekündigt. Eine Meldung, die offenbar ankommt. Die Aktie ist nach der Ankündigung vorbörslich nach oben gegangen.
Für die Nutzer von Facebook soll das Informationszentrum mit Zugang zu Ressourcen führender Forschungsorganisationen zunächst in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und den USA verfügbar sein.
Die Entwicklung könnte als ein positiver Nebeneffekt der Pandemie interpretiert werden. Motto: Die Krise als Chance. So hat Facebook sich auch Gedanken gemacht, dass mit der aktuellen Erfahrung ein Teil der Dienstreisen durch Videokonferenzen ersetzt werden kann. Verbleibende Emissionen will Facebook mithilfe von Technologien zur CO2-Bindung auffangen.
Bis Ende 2020 will das Unternehmen von Mark Zuckerberg bereits bei seinen betrieblichen Aktivitäten CO2-neutral sein. Dafür werde zum Beispiel das Rechenzentrum in Dänemark - eines von aktuell 12 rund um die Welt - mit Windkraft betrieben. Gleichzeitig wird die Wärme der Server genutzt. Damit können fast 7000 Haushalte in der dänischen Stadt Odense beheizt werden.
Zuvor hatte auch Google angekündigt, gross in CO2-neutrale Energie zu investieren. Das hat Konzernchef Sundar Pichai bereits einen Tag vor Facebook am 14. September in einer Videobotschaft angekündigt: «Wir werden dies erreichen, indem wir rund um die Uhr kohlenstofffreie Energie überall dort kaufen, wo wir tätig sind.»
Google will dabei nicht nur in die Versorgung der eigenen Anlagen und Büros investieren, sondern auch in ausgewählten Regionen bei Zuliefererbetrieben. Dort soll eine Kapazität von fünf Gigawatt CO2-freier Energie geschaffen werden. Der Konzern will ausserdem 500 Städten dabei helfen, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren.
Durch die Summe der Verpflichtungen würden bis zum Jahr 2025 mehr als 20‘000 neue Arbeitsplätze in sauberer Energie und den damit verbundenen Industrien in den USA und auf der ganzen Welt geschaffen werden, prognostiziert Google.
Natürlich könne kein Unternehmen eine Herausforderung wie den Klimawandel allein lösen. Pichai will deshalb, dass Google sich gleichermassen für die Schaffung von Instrumenten wie auch Investitionen in Technologien zur Schaffung einer kohlenstofffreien Welt einsetzt.
Auch Apple und Microsoft haben bereits angekündigt, zum Jahr 2030 klimaneutral arbeiten zu wollen. Amazon setzte sich dieses Ziel für 2040.