Content:

Donnerstag
17.04.2025

Digital

DasEndedesGlucksradesbeiTemu-SECOinterveniert-KleinReport

Erst haben sich Konsumenten- und Händlerverbände beim Staatssekretariat für Wirtschaft von Bundesrat Guy Parmelin beschwert.

Dann führten Schweizer Beamte Vergleichsverhandlungen. Nun gibt es eine Einigung zwischen dem Bund und der chinesischen Online-Plattform Temu.

Zuvor hatten Schweizer Konsumenten- und Händlerverbände beim Seco beanstandet, die App, Werbe-Mails und die Webseite der Plattform seien unlauter und irreführend. Daraufhin suchte das Seco den Austausch mit Vertretern von Temu.

Laut der Mitteilung trafen sich Beamte in Bern mit dem irischen Unternehmen Whaleco Technology Limited, das in der Schweiz für Temu verantwortlich ist. Daraufhin, so das Seco weiter, habe Whaleco die Darstellung des Angebots angepasst.

Zu den durchgesetzten Änderungen zähle etwa, dass Temu bei Rabatten und Preisvergleichen angeben muss, dass der durchgestrichene Referenzpreis dem Produktepreis auf Temu unmittelbar vor der Preissenkung entspricht. Neu muss der Händler auch den Namen, die Adresse und eine E-Mail-Adresse des Verkäufers angeben.

Zudem verzichtet Temu den Angaben nach nun auf gewisse Formulierungen oder Lockangebote. Dazu zählen etwa Benutzeraktivitäten wie Glücksradspiele oder Angaben, die Temu-Kunden zeitlich unter Druck setzen sollen. Die Streichung solcher Formulierungen betreffe auch Marketing-Mails.

Da sich Whaleco zu den Änderungen verpflichtet habe, verzichtet das Seco gemäss Mitteilung auf rechtliche Schritte gegen das Unternehmen. Sollten allerdings neue Beschwerden betreffend Lauterkeit beim Seco eintreffen, behalte man sich vor, Whaleco erneut in die Pflicht zu nehmen, heisst es weiter.

Der Handelsverband Swiss Retail Federation begrüsst in einer Mitteilung den Schritt: «Die Unterlassungserklärung markiert einen ersten wichtigen Schritt hin zu faireren Wettbewerbsbedingungen für den Schweizer Detailhandel», schreibt der Verband dazu.

Temu teilte am Donnerstag mit, dass man das Ergebnis ebenfalls begrüsse. «Die Anpassungen spiegeln unseren konstruktiven Ansatz in der Zusammenarbeit mit Behörden wider», wurde ein Unternehmenssprecher in der Mitteilung zitiert.

Man wolle sich nun weiterhin darauf konzentrieren, der Kundschaft «ein positives Einkaufserlebnis zu bieten und strenge Standards für den Verbraucherschutz aufrechtzuerhalten».