Über 130 Jahre lang wurden die Schwyzer Lokalzeitungen «March-Anzeiger» und das «Höfner Volksblatt» in der verlagseigenen Druckmaschine in Wollerau gedruckt. Doch nun stellt die Theiler Druck AG als letzter Verlag im Kanton Schwyz den Zeitungsdruck ein.
Die Druckmaschine sei in die Jahre gekommen, Ersatzteile gebe es keine mehr, wie Verleger Philipp Theiler gegenüber dem Klein Report erklärt. Die beiden Zeitungen werden nun im sankt-gallischen Rheintal gedruckt. Andere Druckgüter werden indes weiterhin in Wollerau gefertigt.
Es sei aber ein sehr emotionaler Entscheid gewesen, die Druckmaschine auszurangieren. Theiler sagt gegenüber dem Klein Report dazu: «Das Ende hat extreme Überwindung gekostet, aber die Maschine war am Ende ihres Lebenszyklus.» Nicht ohne Stolz erklärt der Unternehmer: «Wir waren die kleinste Zeitungsdruckerei der Schweiz».
Betroffen vom Aus sind auch die Mitarbeitenden. Zwar konnte für die meisten eine Anschlusslösung gefunden werden, aber letztlich fallen Jobs in der Grössenordnung von 200 Stellenprozent weg.
Quintessenz: Die Zeitungen «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» werden seit Anfang Woche im Druckzentrum Haag produziert. In Wollerau endet damit nach über 130 Jahren der Zeitungsdruck. Philipp Theiler legt aber Wert auf die Feststellung: «Für den Leser ändert sich nichts».
Dies gelte auch für Kunden im Bereich Akzidenzdruck: Die Theiler Druck AG bleibt Partner für Drucksachen aller Art – von Vereinsbroschüren, Traueranzeigen, Verpackungs- und Werbedruck bis zu Couvertdruck und Mailings im hauseigenen Letter-Shop. Auch die öffentliche Hand, Firmen und Private können weiterhin auf die breite Angebotspalette zählen.
Zudem werden Lehrlinge aus der Region ausgebildet und Partnerschaften mit kleineren Druckereien gepflegt, die grössere Aufträge auf den modernen Maschinen in Wollerau realisieren können.
Mit dem Zeitungsdruck fällt aber ein Unternehmenszweig weg, der mit einer grossen Geschichte und starken Gefühlen verbunden war. Philipp Theiler wertet das Ende des lokalen Zeitungsdrucks aber nicht als Zeichen, dass der Print sterbe: «Die Tendenz geht in Richtung Zentralisierung. Und Printprodukte werden zu Luxuswaren».
So bleibt der Druck «made in Ausserschwyz» bestehen. Für Abonnentinnen und Leser bringt der Wechsel ins Rheintal vor allem Vorteile: eine konstant hohe Druckqualität bei gleichbleibender Regionalität im Inhalt.