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Freitag
14.05.2021

Medien / Publizistik

Trotz Corona ist das neue Verlagsgebäude der Zürcher Oberland Medien AG auf Kurs und soll 2023 bezugsbereit sein... (Bild: Zürcher Oberland Medien)

Trotz Corona ist das neue Verlagsgebäude der Zürcher Oberland Medien AG auf Kurs und soll 2023 bezugsbereit sein... (Bild: Zürcher Oberland Medien)

Die Zürcher Oberland Medien AG hat sich in der Pandemie dank Kurzarbeit besser geschlagen, als CEO Dani Sigel befürchtet hat. Trotzdem bleibt am Schluss ein kleiner Jahresverlust.

«Unsere schlimmsten Szenarien sind zum Glück ausgeblieben», sagt Dani Sigel am Mittwoch gegenüber dem Klein Report mit Blick auf die Jahreszahlen.

Der CEO der Zürcher Oberland Medien hat mit einem Anzeigenminus von bis zu 25 Prozent gerechnet, geworden sind es aber bedeutend weniger. Der Inserateeinbruch bei den Tageszeitungen betrug 12,8 Prozent, bei den Wochenzeitungen und im Onlinebereich waren es jeweils 16,6 Prozent, so Sigel weiter.

Für den Verlag bedeutet das: 2020 lag der Umsatz bei knapp 20 Millionen Franken, was einem Minus von 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotzdem konnte ein positives Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) von 714'000 Franken erzielt werden (2019: 1,5 Millionen Franken).

Grund dafür ist unter anderem der flächendeckende Einsatz von Kurzarbeitsgeldern. «Von April 2020 bis März 2021 waren alle Mitarbeitenden durchgehend auf Kurzarbeit», blickt Sigel zurück.

Auf Nachfrage des Klein Report ergänzt er: «Im letzten Jahr hat die Zürcher Oberland Medien AG monatlich 50'000 bis 60'000 Franken an Kurzarbeitsgeldern bezogen.»

Auch die weiteren Hilfen des Bundes, insbesondere die Verdoppelung der Fördergelder für den Vertrieb, habe das Medienhaus in Anspruch genommen, sagt Dani Sigel. «Dazu kommen Einsparungen im organisatorischen Bereich wie beispielsweise Umfangreduktionen bei Zeitungen.»

Unter dem Strich resultiert ein Jahresverlust von 171'000 Franken. Diese «rote Null» sei vor allem die Folge eines Sonderabschreibers von knapp einer halben Million Franken.

«Das war ein ausserordentlicher Abschreiber auf unsere alte Liegenschaft. Wir bauen ja bekanntlich ein neues Verlagsgebäude in Wetzikon für 35 Millionen Franken. Der Verlust von 2020 hat aber weder einen Einfluss auf unsere Mittel noch auf den Betrieb», versichert Sigel.

Die Zürcher Oberland Medien AG, die unter anderem den «Zürcher Oberländer» und den «Anzeiger von Uster» verlegt, hat trotz Corona keine Stellen abgebaut. «Es hat zwar Veränderungen gegeben, aber die sind auf die Restrukturierungen zurückzuführen, die wir 2019 beschlossen haben.» Momentan beträgt der Personalbestand «knapp 100 Vollzeitäquivalente».

Ein positiver Nebeneffekt der Pandemie, den fast alle Medien gespürt haben, ist der mehrheitlich digitale Reichweiten-Boost. Das trifft auch auf den Wetziker Verlag zu: Während die Auflagenzahlen bei den gedruckten Zeitungen weiter zurückgehen, «nehmen die Nutzerzahlen kontinuierlich zu», sagt Dani Sigel.

«Was wir in Print verlieren, können wir mittlerweile mit anderen Abo-Arten wettmachen.» Insgesamt zählen die Zürcher Oberland Medien etwa 25'000 Print- und Digitalabos.