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Dienstag
22.01.2002

Der Selbstdarsteller Marian Danowski ist am Dienstag vom Zürcher Bezirksgericht wegen Betrugs zu einer Strafe von 21 Tagen Gefängnis bedingt verurteilt worden. Der 50-jährige Danowski ist ein vielseitiger Zeitgenosse. Er ist unter anderem Literaturagent, Übersetzer, Hausmann und selbst ernannter Kandidat für den Zürcher Stadtrat. In seinem schillernden Leben war Danowski auch als Verleger tätig, womit er sich schon mehr als einmal Ärger mit der Justiz eingehandelt hat. Am Bezirksgericht wurde er jetzt wegen eines Buches verurteilt. Vor vier Jahren hatte der Danowski-Verlag einer Fachbuchhandlung in Köln das Buch «Deutsche Kultur- und Wirtschaftsgeschichte bis 1932» als Reprint für den stolzen Preis von 600 Franken verkauft. Statt eines Nachdrucks des seltenen Werks handelte es sich allerdings um eine «billige Fotokopie mit Pappumschlag», hiess es bei der Urteilsverkündigung. Danowski liess sich das Buch überreichen und verkündete nach längerem durchblättern, es handle sich nicht um sein Buch, da das Inhaltsverzeichnis fehle. Das Gericht entschied dennoch im Sinne der Anklage: 21 Tage Gefängnis bedingt und Rückerstattung des Kaufpreises.