Der Film «Image Problem» hat bei seiner Premiere am Filmfestival Locarno einigen Wirbel ausgelöst. Daniel Treichler, Geschäftsführer von Frenetic Films, das den satirischen Dok-Film in den Verleih aufgenommen hat, erklärt dem Klein Report, wie er auf die Produktion aufmerksam wurde, und stellt sich der Kritik.
Wie wurden Sie auf den Film «Image Problem» aufmerksam?
Daniel Treichler: «Das war schon, bevor der Film gedreht wurde. Die Regisseure haben uns kontaktiert und sie waren uns von Beginn weg sympathisch und das Drehbuch fanden wir sehr interessant.»
Was gefällt Ihnen am Film, so wie er jetzt geworden ist?
Treichler: «Der Film steht quer in der Filmlandschaft. Er ist frisch und frech. Ich wüsste nicht, welche anderen Filme in letzter Zeit gedreht wurden, die ähnlich von der Norm abweichen.»
Der Film flaut in der Mitte mit den inszenierten Szenen aber etwas ab, lautete die Kritik bei der Nachbesprechung beim Fevi ...
Treichler: «... Ja, die Regisseure schalten einen Gang runter und der Film ist weniger dicht, aber ich sehe das nicht unbedingt negativ. Am Schluss geben sie schliesslich nochmals richtig Gas.»
Die härtere Kritik lautete aber, dass der Film dann doch zu frech ausfiel und im Film Personen der Lächerlichkeit preisgegeben wurden.
Treichler: «Das sehe ich nicht so. Sie spielen mit dem Thema Image, indem sie über die Personen ein Bild zeichnen. Das kommt immer verschieden an. Die einen finden es vielleicht lächerlich, eine Ausländerin, die an der Pressekonferenz im Fevi anwesend war, lobte den Film hingegen, weil er zeigt, dass Schweizer auch Humor haben.»
Hatten Sie mit solchen zum Teil heftigen Reaktionen gerechnet?
Treichler: «Es war von Beginn weg klar, dass der Film polarisiert. Die Reaktionen haben mich insofern nicht erstaunt. Die Presse wird geteilter Meinung sein und es wird Anlass zu Diskussionen geben.»
Glauben Sie, dass der Film eine breite Kontroverse über das Image der Schweiz auslösen kann?
Treichler: «Das kommt darauf an, sicher müssten ihn sich die Politiker ansehen. Aber klar, er soll Diskussionen anregen. Dass man zumindest über das Thema nachdenkt.»