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Montag
05.09.2022

Medien / Publizistik

Dani Sigel: «Wir versuchen auf diese anhaltenden Herausforderungen mit intensiven Bemühungen und Massnahmen entgegenzuwirken, sodass sich unser Geschäftsjahr bisher positiv entwickelt. Ich bin daher optimistisch unser Erlösziel erreichen zu können.»

Dani Sigel: «Wir versuchen auf diese anhaltenden Herausforderungen mit intensiven Bemühungen und Massnahmen entgegenzuwirken, sodass sich unser Geschäftsjahr bisher positiv entwickelt. Ich bin daher optimistisch unser Erlösziel erreichen zu können.»

Auch die Zürcher Oberland Medien AG haben turbulente Monate erlebt.

Wie das erste Halbjahr lief, wie der Chefredaktoren-Wechsel gestaltet wurde und die Wochenzeitungen nach der Pandemie wieder normal laufen: Darüber und über Lichtblicke, wie den Gewinn des Submissionsverfahrens der Stadt Dübendorf für die Amtlichkeit des «Glattalers», hat sich Ursula Klein, Chefredaktorin des Klein Reports, mit CEO Dani Sigel unterhalten.

Pandemie und Digitalisierung: Wo stehen die Zürcher Oberland Medien jetzt im letzten Quartal 2022?
Dani Sigel: «Im ersten Halbjahr konnten wir den Umsatz gegenüber 2021 um 3,8 Prozent auf knapp 10 Millionen Franken steigern. Die Aufwandseite wird durch den massiven Anstieg der Papierpreise (+110 Prozent gegenüber Vorjahr) belastet und führt zu einem leicht negativen EBIT von 30'000 Franken.»

Wie hat sich der Unternehmensbereich Digital entwickelt, der von Digitalchefin Stefanie Glatt geleitet wird?
Sigel: «Per Mitte Jahr hat der Online-Umsatz um 23 Prozent gegenüber Vorjahr zugelegt. Aktuell verfolgen wir interne Massnahmen, um diesen weiter zu steigern und unser damit verbundenes Angebot auszubauen. Mit der Lancierung unserer neuen Plattform erhoffen wir uns auch eine Zunahme im digitalen Abobereich.»

Bei den Zürcher Oberland Medien gab es einen Chefredaktoren-Wechsel: Seit 11 Monaten leitet Michael Kaspar die Redaktion, davor war der
langjährige Redaktor Christian Brändli ab 2015 Chefredaktor. Was hat sich auf der Redaktion verändert?

Dani Sigel: «Im vergangenen Jahr haben wir die gesamte Redaktion neu aufgestellt. Es gibt neue Strukturen, Führungsebenen und Verantwortliche wie auch ein neues Mindset. Inzwischen ist unter der Führung von Michael Kaspar ein tolles, hoch motiviertes Team herangewachsen.»

Beim damaligen Wechsel wollte man die Redaktion «in jüngere Hände legen», wie es hiess. Was hat sich personell auf der Redaktion geändert?
Sigel: «Die Chefredaktion besteht neben Chefredaktor Michael Kaspar aus der Leiterin Video/Audio Lilly Mucibabic und dem Leiter Ressort News/Oberland Malte Aeberli. Die Anzahl Führungspositionen wurde von ehemals 6 auf 3 halbiert.»

Wie viele Mitarbeitende auf der Redaktion sind dazugekommen? Und wie viele haben die Redaktion verlassen?
Dani Sigel: «In den vergangenen 12 Monaten wurden alle Abgänge ersetzt. Im Zuge der konsequenten digitalen Ausrichtung ist rund ein Drittel der Redaktion mit neuen Mitarbeitenden, vorwiegend aus dem Zürcher Oberland, ersetzt worden. Im gesamten Veränderungsprozess wurden keine Kündigungen ausgesprochen.»

Sie sind seit Mai 2015 CEO der Zürcher Oberland Medien AG und haben bereits einige Umbrüche erlebt. Welche Phase war für Sie in den fast siebeneinhalb Jahren die schwierigste Zeit?
Sigel: «Die gesamten Jahre waren bisher eine grosse Herausforderung. Am meisten trifft es mich, wenn ich mich durch Umstrukturierungen von Mitarbeitenden verabschieden muss. Wir haben glücklicherweise verschiedene Möglichkeiten, solche Abgänge abzufedern. Durch unsere Outplacement-Angebote haben alle ehemalige Mitarbeitenden einen neuen Job gefunden.»

Der Geschäftsgang des Gattungsbereiches Wochenzeitungen läuft zurzeit gut. Ab wann hat es wieder angezogen und welche Kundengruppe wirbt am stärksten?
Dani Sigel: «Die Wochenzeitungen haben in den Pandemie-Jahren besonders dadurch gelitten, dass wir Erscheinungstermine streichen mussten. Dieses Jahr läuft bisher alles normal und wir konnten das Submissionsverfahren der Stadt Dübendorf für die Amtlichkeit des ‚Glattalers‘ gewinnen.»

Und wie ist Ihr Ausblick, Ihre Einschätzung auf der Werbeeinnahmenseite bis Ende 2022?
Sigel: «Ich bin der Meinung, dass Vorhersagen über 3 Monate im Voraus nahezu schwierig sind. Dies trifft umso mehr auf unsere Branche zu. Leider haben uns auch die vergangenen Jahre gezeigt, wie fragil unsere Gesellschaft und Wirtschaft auf äussere Einflüsse reagiert. Wir Leben nach wie vor in einem instabilen Jahrzehnt, was die Situation für uns nicht einfacher macht. Wir versuchen diesen anhaltenden Herausforderungen mit intensiven Bemühungen und Massnahmen entgegenzuwirken, sodass sich unser Geschäftsjahr bisher positiv entwickelt. Ich bin daher optimistisch, unser Erlösziel erreichen zu können.»