Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) beschreibt die Coronakrise im neuen Halbjahresbericht als Lockmittel für Cyberattacken. Zudem verzeichnet die Behörde eine Zunahme von Angriffen mit Ransomware.
Grossereignisse mit viel Medienpräsenz wie das Coronavirus seien einen Grund für Cyberattacken, schreibt Melani im Halbjahresbericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
«Ob mit falschen Versprechungen für Informationen zum Virus, zu Bestellmöglichkeiten von Masken während tiefer Lagebestände oder Mitteilungen zu Online-Bestellungen – die Angreifer nutzten die verschiedensten Themen, um die Opfer zu betrügen oder Schadsoftware zu verbreiten», heisst es in dem Bericht.
Nicht im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehe jedoch die Zunahme von Angriffen mit Ransomware. Dabei geht es darum, dass Angreifer Daten von Opfern verschlüsseln und anschliessend Lösegeld für die Freigabe fordern.
Sorgenerregend sei nun, dass eine neue Ransomware beobachtet wurde, die ganze Prozesssteuerungen bei Industriekontrollsystemen treffen sollen. Dies könne «verheerende Folgen» für die Gesellschaft haben, heisst es weiter.
Das nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) ist seit Anfang Jahr die zentrale Anlaufstelle für Wirtschaft, Bevölkerung, Behörden und Bildungsinstitutionen, wenn es um Cyberthemen geht. Sie hat im letzten Halbjahr 5152 Meldungen von möglichen Cyberattacken erhalten.
Im Rahmen der neuen Verordnung über den Schutz von Cyberrisiken ist Melani zudem ein Teil des NCSC geworden. Der nächste Bericht wird unter dem neuen Namen erscheinen.