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Freitag
29.05.2015

IT / Telekom / Druck

Bei einer gross angelegten Cyberattacke auf ein Computersystem der US-Steuerbehörde IRS führe die Spur laut Medienberichten nach Russland. Dies berichten sowohl der amerikanische Fernsehsender CNN als auch die Nachrichtenagentur AP. Beide berufen sich auf anonyme Informationen aus den laufenden Ermittlungen.

Die IRS hatte am Dienstag mitgeteilt, unbekannte Hacker hätten die Daten von rund hunderttausend Steuerzahlern kopiert. Die Diebe hatten demnach zunächst personenbezogene Daten ausserhalb der Steuerbehörde erlangt und dann dazu benutzt, sich zu den Nutzerkonten der Betroffenen bei der IRS Zugang zu verschaffen. Ziel der Angreifer war offenbar, mithilfe der Daten illegal Steuerzahlungen abzugreifen.

Laut IRS erbeuteten die Hacker persönliche Informationen wie Geburtsdaten, Adressen und Sozialversicherungsnummern. Sie erlangten Zugang zu einem System namens «Get Transcript», bei dem Nutzer in all ihre Vorgänge bei der Steuerbehörde Einsicht nehmen können. Mithilfe dieses Systems können auch Steuerrückzahlungen geltend gemacht werden.

Die Ermittlungen zu dem Hackerangriff werden vom US-Finanzministerium und vom Heimatschutzministerium in Washington geführt. Laut CNN und AP geht die Steuerbehörde davon aus, dass die Cyberattacke aus Russland kam. Offiziell macht die Behörde dazu keine Angaben.

Der jüngste Hackerangriff ist nicht der erste Versuch dieser Art. Bereits 2012 hatten Kriminelle aus dem Ausland versucht, sich US-Steuerrückerstattungen zu erschleichen. Laut einem IRS-Bericht wurden damals zum Beispiel 655 Erstattungen an eine einzige Adresse in Litauen überwiesen.