«TV5Monde touchée au cœur» und «TV5Monde touchée par une cyber-attaque sans précédent» heisst es auf der wieder funktionierenden Website des internationalen französischsprachigen TV-Senders TV5Monde, der am Mittwochabend einem Cyberangriff aus islamistischen Kreisen zum Opfer gefallen ist.
Die «Agence nationale de la sécurité des systèmes d`information» (Anssi) hat 13 Agenten abkommandiert, um dem Hackerangriff ein Ende zu setzen. Ihre Arbeit wird auch während der nächsten Tage weitergehen, um das Informationssystem zu sichern und einem erneuten Angriff vorzubeugen. Der Generaldirektor des Senders, Yves Bigot, meint denn auch: «So eine gigantische Cyberattacke hat es in der ganzen Fernsehgeschichte noch nie gegeben.»
Aber warum richtete sich die Attacke ausgerechnet gegen diesen einen TV-Sender? Der oder die Angreifer wussten über die internationale Verbreitung von TV5Monde Bescheid. So erreichen alle elf Kanäle von TV5Monde über 257 Millionen Haushalte in aller Welt. Seit Oktober 2014 wurde die Website gar um eine arabische Ausgabe erweitert. Die Attacke erfolgte über die sozialen Netzwerke und hatte somit eine enorme Breitenwirkung.
Nach der Attacke am Mittwochabend um 22 Uhr konnte der Sender erst gegen 5 Uhr morgens wieder eigene Bilder ausstrahlen. Ab dem späten Nachmittag lief der Sendebetrieb wieder normal.
Die Hacker legten auch die Internetauftritte des Senders lahm, der von öffentlich-rechtlichen Sendern in Frankreich, Belgien, Kanada und der Schweiz betrieben wird. Auf der Facebook-Seite von TV5Monde wurden zudem Dokumente publiziert, bei denen es sich um Ausweise und Lebensläufe von Familienmitgliedern von französischen Militärangehörigen handeln soll, die an Einsätzen gegen den IS beteiligt sind.