Am Montag beginnt in Istanbul der Prozess gegen 17 Angestellte der türkischen Tageszeitung «Cumhuriyet». Sei werden beschuldigt, drei «terroristische Organisationen» zu verteidigen. Ihnen drohen bis zu 43 Jahre Haft.
Konkret geht es um die Gülen-Bewegung, die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) und die linke Gruppe Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front (DHKP/C). Laut der Staatsanwaltschaft soll «Cumhuriyet» die Behörden in verschiedenen Artikeln kritisiert haben, um alle drei Organisationen zu verteidigen. Die 17 Mitarbeitenden des Blattes werden beschuldigt, «Komplizen des Terrorismus» zu sein.
Dies jedoch «einzig und allein, weil ihre Zeitung regimekritisch ist», schreibt die NGO Reporter ohne Grenzen (ROG) in einer Mitteilung und fordert deshalb die Freilassung der Angeklagten. Zudem werde man während der Prozesswoche seine Kampagnen verstärken, so ROG weiter.
Neben einer bereits laufenden Petition, werde man im Laufe der Woche Videos veröffentlichen, in denen «bekannte Medienschaffende - darunter auch Personen aus der Schweiz - ihre Unterstützung für `Cumhuriyet` bekunden». Zusätzlich werde eine internationale Delegation von ROG, darunter der türkische ROG-Vertreter Erol Önderoğlu, am ersten Prozesstag in Istanbul präsent sein.