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Mittwoch
18.09.2002

Die Verhandlungen zum Verkauf der Kirch-Sportrechtetochter Kirch Sport AG mit Sitz in Zug laufen auf Hochtouren. Beobachter rechnen mit einem baldigen Abschluss. Auf der Gläubigerversammlung der Kirch Media vom Mittwoch, der Muttergesellschaft von Kirch Sport, könnte bereits ein Verkauf diskutiert werden, wie das deutsche «Handeslblatt» am Mittwoch schreibt. «Die Wahrscheinlichkeit, dass der Sport-Bereich getrennt verkauft wird, ist sehr hoch», sagte ein Insider. Favorisiert wird bei Kirch Sport derzeit ein Management-Buy-Out. Unterstützt werde die Kirch-Sport-Geschäftsführung dabei durch den finanzkräftigen französischen Investor Robert Louis-Dreyfus. Kirch Sport wird derzeit vom Ex-Fussballer Günther Netzer, dem US-Amerikaner John Kristick sowie Dominik Schmid und Chairman Oscar Frei geführt. Als zweiter Bieter gelten Leo Kirch und seine rechte Hand Dieter Hahn. Der Weltfussballverband Fifa, der über ein Vetorecht verfügt, unterstütze aber offenbar den MBO.

Gemäss «Handelsblatt» würden Branchenkreise berichten, dass die Finanzierung über die Credit Suisse First Boston (CSFB) laufen solle. Kirch Sport hält unter anderem die Rechte für die lukrative Fussball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, die noch von Leo Kirch für etwa 1,6 Mrd. Schweizer Franken erworben worden waren. Das Unternehmen, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der insolventen Kirch Media, gilt als eine der wenigen werthaltigen Teile des Medienkonzerns. Als Kaufpreis für Kirch Sport kursiert derzeit ein Betrag zwischen 300 und 500 Mio. Euro. Vergleiche auch: An wen geht der Sportrechtehandel der Kirch Media?