Die Hauptsponsoren der prestigeträchtigen Pferderennen in St. Moritz haben ihre Verträge mit Silvio Staub, dem neuen CEO der White Turf Racing Association verlängert: Die Credit Suisse im Skijöring bis 2014, BMW Schweiz bei den Trabrennen bis 2013 und Gübelin/Parmigiani als Titelsponsor des GP von St. Moritz ebenfalls um zwei weitere Jahre. Die Beiträge aller Sponsoren, vom Baugeschäft bis zur Fluggesellschaft Swiss, betragen für die Durchführung der drei Renntage etwa 1,6 Millionen Franken bei einem Budget von 3,2 Millionen Franken. Werner Bucher, Journalist und ehemaliger erfolgreicher Rennpferdebesitzer (u.a. «Segantini»), war für den Klein Report an den drei Rennwochenenden vor Ort.
Edle Pferde, schnelle Rennen auf stiebendem Schnee. Das ist die Faszination des White Turf in St. Moritz. 32 000 Zuschauer besuchten die diesjährigen Pferderennen, die wieder vermehrt auf den Sport und nicht auf Glamour und Cüpli fokussiert waren. Dies jedenfalls betonte Silvio Staub, der die Nachfolge von Ruedi Fopp übernommen hat, nachdem im letzten Jahr verbandsinterne und lokale Querelen zu Unsicherheiten über das Weiterbestehen des weltweit bedeutensten jährlichen Sportanlasses im Oberengadin führte.
Umso erfreulicher waren die frühzeitigen Vertragsverlängerungen mit den drei wichtigsten Sponsoren. Hanspeter Ackermann, Leiter Private Banking Engadin der Credit Suisse, sagte dem Klein Report: «Der White Turf ist nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein gesellschaftlicher Höhepunkt und bei unseren Gästen äussererst beliebt. Nebst der atemberaubenden Bergkulisse des Oberengadins und dem Pferderennsport auf höchstem Niveau schätzen unsere Gäste die gediegene Atmosphäre am Anlass.» Diese können allerdings nur gut betuchte CS-Kunden geniessen, die Zutritt zum VIP-Zelt erhalten.
Neu wurde in diesem Jahr eine Lounge eingerichtet für die Gäste, die zwischen Tribüne und Sponsorenzelt pendelten, um kein Rennen zu verpassen. Die Grossbank unterstützt seit 1990 das spektakuläre Skijöring mit einer Trophy zur Krönung des «Königs des Engadins». In diesem Jahr holte Franco Moro, Leiter der Skischule St. Moritz, mit seinem Zugpferd Bergonzi den Titel.
Die BMW Schweiz AG engagiert sich zum 20. Mal an den internationalen Pferderennen in St. Moritz und verlängerte den Vertrag als Hauptsponsor der Trabrennen um zwei Jahre. BMW-Managing-Director Erich Papke: «White Turf ist ein Premiumanlass und passt zu BMW. Die Ästhetik und Leistung der Pferde wird hier durch faszinierendes Design und beeindruckende Dynamik unserer Automobile ergänzt.» BMW stellt jedes Jahr ihre neuesten Modelle vor und bringt ihre Gäste mit den X-Limousinen auf den See. Normale Besucher dürfen aus Umweltschutzgründen nicht mehr auf der schneebedeckten Eisfläche parkieren, sondern zum Teil weitab von der Rennbahn, weil auch Teile des Parkhauses für VIPs reserviert sind.
Der Grosse Preis von St. Moritz ist mit 121 121 Franken das höchstdotierte Flachrennen der Schweiz und zieht immer wieder Starter aus England, Frankreich und Deutschland an. Diesmal blieb das Sieggeld mit dem Erfolg von Winterwind in der Schweiz bei Markus Gräff, Polospieler und Privat- und Investmentbanker. Als Sponsoren berappen die bekannte Juwelen- und Uhrengruppe Gübelin, die Uhrenmanufaktur Parmigiani und die Gemeinde St. Moritz die Preissumme. Raphael Gübelin: «Es ist für uns jedes Mal eine Freude, am Anlass teilzunehmen, und wir wollen die jahrelange Zusammenarbeit fortsetzen.» Das um weitere zwei Jahre, betont auch Jean-Marc Jacot von Parmigiani-Atelier in Fleurier.
Ohne ein so breit gefächertes Sponsoring ist ein Grossanlass wie der White Turf nicht durchführbar. Trotzdem gab es im letzten Jahr einen Verlust von 45 000 Franken. «In diesem Jahr wollen wir eine schwarze Null schreiben», erklärte Silvio Staub im Vorfeld des Events. Nach den jetzt vorliegenden Zahlen wird es einen Gewinn geben, der zur finanziellen Sicherung der nächsten Renntage dienen wird.
Nebst den Hauptsponsoren treten zahlreiche Unternehmen wie Passugger, American Airlines, Swiss International Air Lines oder die «Engadiner Post» als Rennsponsoren auf. Dazu kommen Eventsponsoren wie die Luxushotels Badrutt`s Palace Hotel, Kulm und Suvretta House oder Heineken und Lavazza. Auch die Gemeinden St. Moritz, Pontresina, Sils und Silvaplana leisten ihre Beiträge.
Firmen wie Blasto AG Zelte, die Gamma Catering AG oder die Christoffel Bau AG leisten handfeste Arbeiten als Barter-Sponsoren. So erstellte Christoffel sämtliche Bauten auf dem St. Moritzersee und wird im Gegenzug als Sponsor eines mit 20 000 Franken dotierten Flachrennens belohnt. Die neue Ausrichtung im Sponsorenbereich hat bereits dazu geführt, dass heute schon alle Rennen im Jahr 2012 bis auf eine Prüfung verkauft werden konnten.




