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Montag
16.02.2004

Kein anderes Stück Literatur schildere die Risiken und Nebenwirkungen des Lebens so treffend wie ein guter Kriminalroman. Dies sagt Horst Eckert, der Sprecher der Autorenvereinigung Syndikat, der mehr als 170 Krimiautoren zur diesjährigen Criminale an den Niederrhein eingeladen hat. Damit sei dieses Treffen der Verbrechensliteraten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz das grösste Krimifestival Europas, meint der Düsseldorfer Krimi-Schriftsteller Eckert. Zur Eröffnung am 28. April liest «Tagesthemen»-Moderator Ulrich Wickert aus seinem Krimi-Erstling «Der Richter aus Paris». Der TV-Mann werde dann auch in den erlauchten Kreis des Syndikats aufgenommen.

Während der Gala «Tango Criminale» in Duisburg gehen am 1. Mai insgesamt 7500 Euro, «natürlich in kleinen, gebrauchten Scheinen», an die Gewinner des begehrten Friedrich-Glauser-Preises und des Hansjörg-Martin-Preises für besondere Autorenleistungen. Erstmals ist die Criminale auch sprachüberschreitend: Vereint im Verbrechen, treffen niederländische Autoren auf ihre deutschsprachigen Kollegen. Schauplätze sollen Schlösser, Ruinen, Schiffe und auch eine gruselige Klinik-Pathologie sein. Dass das Genre trotz der Buchmarkt-Krise seinen Rang in der Publikumsgunst behaupten kann, ist für Eckert kein Wunder: Krimis gehen ans Eingemachte und lassen eigene Krisen geradezu banal erscheinen.