Die grösste Hochschule der Schweiz hat den Präsenzunterricht bis auf Weiteres eingestellt. Den Studierenden soll trotzdem ein regulärer Abschluss des Semesters ermöglicht werden.
Die über 26'000 Studierenden der Universität Zürich dürfen nicht mehr in die Vorlesungssäle und Seminarräume. Die Universitätsleitung hat beschlossen, den Unterricht vor Ort aufgrund der zunehmenden Verbreitung des Coronavirus einzustellen.
Dafür soll eine digitale Infrastruktur aufgebaut werden, damit die Studierenden den Stoff von zu Hause aus aufarbeiten können. Dieses Angebot soll gemäss der Universität «laufend erweitert» werden, wie sie am Freitag mitteilte. Den Studierenden soll ein «geordneter Abschluss des Semesters inklusive Leistungsnachweisen» ermöglicht werden.
Trotz der Einstellung bleiben die Gebäude der Uni geöffnet: «Die Forschung und der administrative Betrieb laufen weiter», heisst es weiter. Die Uni-Angehörigen sollen dabei die Regelungen des Bundesamtes für Gesundheit und der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich einhalten.
Auch die Bibliotheken sollen für Uni-Angehörige weiterhin geöffnet haben, für die Öffentlichkeit dagegen werden sie geschlossen. Nur mit einem Zugang zu den Medien kann «weiter studiert und geforscht werden», so die Uni. Studierende können Medien online bestellen und sich kostenlos nach Hause liefern lassen.
Anders macht es die grösste Bibliothek der Stadt: Die Zentralbibliothek beim Zähringerplatz im Zürcher Kreis 1 schliesst ab dem 18. März bis zum 26. April ihre Türen. Es wird empfohlen, Online-Angebote und E-Medien zu benutzen.
Die Mensen der Uni seien ebenfalls betroffen, wie die «Zürcher Studierendenzeitung» auf ihrer Webseite schreibt. Sie werden demnach ein «reduziertes Angebot» führen. Einen Schritt weiter geht der Akademische Sportverband Zürich (ASVZ): Gemäss der Zeitung werden alle ASVZ-Standorte «bis mindestens Ende Frühjahrssemester 2020» geschlossen.
Mit diesen Massnahmen wird für Studierende eine schwierige Zeit anbrechen: «Nicht alle können zuhause so gut lernen oder arbeiten wie an der Uni oder in den Bibliotheken», sagte ein Student gegenüber dem Klein Report. Dazu komme auch, dass die ganze Situation für alle Betroffenen völlig neu sei.
Inzwischen hätten sich aber bereits viele Dozierende per Mail gemeldet und über das weitere Vorgehen informiert. «Meine Kurse finden weiterhin über Videokonferenzen oder im Selbststudium statt. Das bedeutet für mich im Moment vor allem mehr Selbstdisziplin», sagte der Student mit Blick auf die nächsten paar Semesterwochen.