Die Corona-Pandemie prägt den Schweizer Arbeitsmarkt. Die Einschränkung des öffentlichen Lebens bedeutet für manche Branchen praktisch den Stillstand. Gleichzeitig steigt in anderen Bereichen die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitenden.
Das berufliche Netzwerk XING hat die Veränderungen auf dem Stellenmarkt analysiert und das aktuelle Jahr mit den Werten von 2019 verglichen.
Die Branchen mit den deutlichsten Einbussen gegenüber der Vorjahresperiode waren neben «Tourismus» und «Gastronomie» die «Medien und Verlage». Hier gab es 27 Prozent weniger Unternehmen mit Stellenausschreibungen. Bei «Marketing, PR und Design» beträgt das Minus gar 29 Prozent.
Umgekehrt suchen in der Schweiz 2020 neben dem Gesundheitswesen insbesondere Unternehmen im Sektor «Industrie und Maschinenbau» auf der Plattform verstärkt nach Mitarbeitenden.
Neu in die Spitzengruppe haben es Berufe im Gesundheitswesen geschafft. Unter den zehn Jobs mit den grössten Zuwachsraten im DACH-Raum lassen sich neun Berufe dem medizinischen Bereich zuordnen. So stieg etwa die Anzahl der Unternehmen, die auf der Plattform nach Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern suchten, um 28 Prozent. Bei den Ärztinnen und Ärzten war es ein Plus von 31 Prozent und bei den Pflegehilfskräften sogar 43 Prozent.
Das am häufigsten gesuchte Berufsbild ist «Projektmanager/-in», wie schon im Vorjahr gefolgt von «Softwareentwickler/-in». An dritter Stelle steht 2020 neu «Krankenpfleger/-in».
Dieses Jahr nicht mehr in der Spitzengruppe vertreten sind «Service-Angestellte/-r Gastronomie» und «Koch/Köchin». Bei diesen Berufen ging die Nachfrage auf XING um 43 Prozent respektive 40 Prozent zurück.
Einen grossen Rückgang gab es auch bei Empfangsmitarbeitenden. Dort sank die Zahl der Unternehmen, die DACH-weit nach entsprechendem Personal suchten, um 40 Prozent.
Kleiner Trost für die Medienschaffenden von XING-Schweiz-Geschäftsführer Robert Bertschinger: «Die Corona-Pandemie hat aufgezeigt, welche Berufe für das unmittelbare Funktionieren unserer Gesellschaft zentral sind. Der heutige Krisenmodus wird aber kein Dauerzustand sein. Deshalb gilt es für die Verwirklichung der eigenen beruflichen Pläne die längerfristigen Trends in der Arbeitswelt zu betrachten und sich bewusst zu werden, welche Arbeit man persönlich als sinnstiftend wahrnimmt.»