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Donnerstag
09.01.2003

Microsoft-Chef Bill Gates hat am Donnerstag an der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas den Prototyp einer datenfähigen Uhr mit Microsoft-Programm aus dem SPOT-Labor von Microsoft vorgestellt. Radiosender dienen dabei als Übertragungskanal. Bereits im kommenden Herbst soll das Tool in den Handel kommen, meldete der deutsche Branchendienst Heise. Microsoft macht damit Ernst mit der zur Computermesse Comdex im November erstmals präsentierten Smart Personal Objects Technology (SPOT). Im Herbst beschrieb Bill Gates noch einen Internet-Wecker, der persönliche Termine, Reisedaten oder relevante Verkehrs- und Wetterdaten für den Benutzer aus dem Netz ziehen soll. Jetzt planen die Softwerker zusammen mit der Uhrenindustrie eine Art Internet-Gerät für das Handgelenk, das mit Hilfe einer ständigen Funkdatenverbindung als Informationsanzeiger für eine Reihe personalisierter Daten fungieren soll.

Dazu bauen die Uhrenfabrikanten Citizen, Fossil und Suunto einen 8-Bit-Chip sowie eine winzige Radioantenne in die neuen Microsoft-Zeitmesser ein. Die Uhr empfängt eine Reihe vorher per Web-Verbindung festgelegter Daten von einem UKW-Sender, beispielsweise Wetter- und Verkehrsmeldungen, Sport- oder Börsennachrichten sowie Mitteilungen von anderen Teilnehmern des UKW-Dienstes. Jede Uhr soll dabei durch eine individuelle Kennung beim Sender registriert sein und mit personalisierten Nachrichten angesteuert werden können.

Offenbar ist kein Rückkanal für die Datenverbindung vorgesehen, eine genaue Ortung der Empfänger wie etwa bei den Pager-Uhren des Schweizer Herstellers Swatch ist daher ausgeschlossen. Möglicherweise müssen daher stets sämtliche angefragten Daten im gesamten Sendegebiet über eine Vielzahl von Stationen verbreitet werden. Nur die beim Radiodienst autorisierte Uhr könnte dann die für sie bestimmten, verschlüsselten Informationen empfangen und aufbereiten. Bei einer grossen Zahl von Teilnehmern könnte dies allerdings zu einem unverhältnismässig hohen Aufwand führen.