Content:

Sonntag
11.12.2016

Vermarktung

Eine Generalversammlung, die wegen Ungereimtheiten verschoben werden musste und ein Übernahmeangebot an die Highlight Communications AG, das als «unseriöses Scheinangebot» bezeichnet wird: Bei den Constantin Medien und deren Schweizer Tochtergesellschaft hängt der Haussegen zwischen dem Vorstandsvorsitzenden Fred Kogel und dem VR-Präsidenten der Tochtergesellschaft, Bernhard Burgener, sehr gelinde ausgedrückt schief.

Inmitten der Streitigkeiten unter den Aktionären soll Ende Dezember die Generalversammlung der Highlight Communications stattfinden.

Die Situation dürfte sich dadurch, dass Burgener gegen Kogel sowie Arne Anders, CFO der Constantin Medien, bei der Staatsanwaltschaft Baselland eine Anzeige eingereicht hat, nicht beruhigt haben. Immerhin die Tatsache, dass diese Anzeige eingereicht wurde, ist unbestritten: «Es wurde gegen Herrn Kogel und Herrn Anders eine Strafanzeige wegen Urkundenfälschung eingereicht», sagt Aloys Hirzel, der beratend für die Highlight Communications AG und somit auch für deren VR-Präsident Burgener tätig ist.

Urkundenfälschung? Es geht nach Ansicht der Highlight Communications um den Versuch von zwei Aktionärsvertretern, Kogel und Anders, die Abstimmungsverhältnisse durch Falschangaben zu beeinflussen: «Fred Kogel und Arne Anders hatten dem Verwaltungsrat der Highlight Communications AG vor der ursprünglich auf den 3. Juni 2016 festgesetzten Generalversammlung schriftlich mitgeteilt, dass sie über die Stimmrechte von 60,5 Prozent der Aktien an der Highlight Communications AG verfügen. Wie sich bei der Prüfung der eingegangenen Anmeldungen der GV herausstellte, entsprach diese Meldung nicht den Tatsachen und wurde wider besseres Wissen abgegeben. Die Generalversammlung musste daraufhin bis zur Klärung der Ungereimtheiten verschoben werden», erklärt Hirzel.

Diese Ungereimtheiten sind nun angeblich geklärt, trotz hängiger Strafanzeige. Am Freitag vermeldete nun das Unternehmen mit Sitz in Pratteln, dass die Generalversammlung für das Geschäftsjahr 2015 am 30. Dezember 2016 in Liestal stattfinden soll: «Sie war ursprünglich auf den 3. Juni 2016 angesetzt, aber wegen rechtlichen Unklarheiten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden», heisst es unverblümt.

Kein Thema ist an der geplanten Generalversammlung mit aller Wahrscheinlichkeit das Übernahmeangebot von Dieter Hahn, Aufsichtsratschef der Constantin Medien: Hahn begründete sein Angebot, die Aktien der Constantin Medien sowie allenfalls der Highlight Communications zu übernehmen, damit, «weiteren Schaden durch die Aktionärsstreitigkeiten» von den beiden Unternehmen abwenden zu wollen.

Das sieht Highlight Communications ganz anders: Burgener vermutet dahinter ein «Scheinangebot», das den gesetzlichen Anforderungen nicht genüge: «Herr Hahn hat weder den erforderlichen Finanzierungsnachweis erbracht, noch knüpft er das Angebot an seriöse Voraussetzungen», sagt Aloys Hirzel. Wäre Burgener bereit, seine Aktien bei einem seriösen Angebot zu verkaufen? «Wir beteiligen uns nicht an solchen Spekulationen, zumal wir wie erwähnt das sogenannte Angebot für unseriös halten», wiegelt Hirzel gegenüber dem Klein Report ab.

Eine offene Strafanzeige wegen Urkundenfälschung und ein Übernahmeangebot, dessen Seriosität in Abrede gestellt wird: Für reichlich Zündstoff an der Generalversammlung der Highlight Communications Ende Dezember ist bereits jetzt gesorgt.