Bernie Ecclestone, Chef des Formel-1-Unternehmens F1, hat eine weitere Klage am Hals. Bernhard Burgener, der Vorstandsvorsitzende der Constantin Medien AG, will mit seinem Unternehmen ebenfalls gerichtlich gegen Ecclestone vorgehen, wie die «Financial Times» in ihrer Montagsausgabe berichtet. Streitpunkt ist der Verkauf der Formel-1-Rechte im Jahr 2005.
Das deutsche Unternehmen Constantin Medien, das vom Schweizer Burgener geführt wird, macht einen Schaden von mindestens 171 Millionen Dollar geltend. Dieser Schaden soll durch eine zu niedrige Bewertung eines Aktienpaketes entstanden sein, das die BayernLB im Jahr 2006 an das Private-Equity-Unternehmen CVC weiterverkauft hatte.
Constantin Medien habe damals zwar seinen Teil der Verkaufserlöse erhalten. Aber man hätte noch viel mehr bekommen, wenn der Verkaufspreis höher gelegen hätte. Das Aktienpaket hatte im Jahr 2006 für 820 Millionen Dollar die Hand gewechselt. Die Refinanzierung von CVC selber ergab ein Jahr später eine Bewertung in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar.
Das Unternehmen Formula One Group und der Besitzer CVC hatten gegenüber einem Londoner Gericht bereits Hunderte von Dokumenten zum Verkauf der Rennserie aushändigen müssen. Darunter auch Unterlagen zum Verkauf der Formel-1-Anteile.
Ecclestone dürfte laut der «Financial Times» als Zeuge geladen werden. Die Richter dürften im jetzt anlaufenden Verfahren auch besonders genau bei den Dokumenten hinschauen, die Aufschluss über die Buchprüfung geben.
Zudem machen die Kläger geltend, die Unterbewertung sei auf eine Zahlung von 44 Millionen Dollar von Ecclestone an einen früheren Banker der Bayern LB zurückzuführen, der im letzten Jahr wegen Korruption zu achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden war.