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Mittwoch
07.12.2016

Vermarktung

Scharfer Ton: Stellungnahme aus Pratteln

Scharfer Ton: Stellungnahme aus Pratteln

Das Kräftemessen um die Neuausrichtung bei Constantin Medien geht in eine weitere Runde: Die Schweizer Tochtergesellschaft Highlight Communications AG weist das Übernahmeangebot von Dieter Hahn, dem Aufsichtsrats-Chef des Münchner Mutterhauses, zurück. Sie bezweifelt die «Seriosität» des Angebots.

«Dr. Dieter Hahn hat uns am heutigen Tage mitgeteilt, dass er sowie die KF15 GmbH und die DHV GmbH unter bestimmten Bedingungen erwägen würden, ein Angebot von EUR 6 je freier Aktie der Highlight Communications AG sowie ein Angebot zum Erwerb sämtlicher Aktien der Constantin Medien AG zum Preis von EUR 2,30 je Aktie der Constantin Medien AG zu machen», steht in der am Montag veröffentlichten Stellungnahme des von Bernhard Burgener geführten Highlight-Communications-VR zum feindlichen Kaufangebot. 

Burgener und Hahn liegen sich wegen der Zukunft des Medienkonzerns in den Haaren. Hahn und der Vorstandsvorsitzende der Constantin Medien AG, Fred Kogel, wollen die Constantin Film AG abstossen und sich aufs Sportgeschäft konzentrieren, was der Schweizer Grossaktionär Burgener dezidiert ablehnt. Vor Kurzem hatte Burgener gegen Kogel und den Finanzchef Arne Anders bei der Staatsanwaltschaft Basel-Land Strafanzeige eingereicht, wie der Klein Report berichtet hat.

Laut dem zitierten Schreiben habe Hahn «den Nachweis der für ein solches Angebot notwendigen Finanzmittel nicht erbracht». Erst dann, wenn dieser Nachweis vorliege, will sich der Verwaltungsrat der Highlight Communications AG damit «pflichtgemäss im Interesse des Unternehmens und aller Aktionäre befassen».

Und weiter heisst es im scharfzüngigen O-Ton aus Pratteln: «Auch dass Herr Dr. Hahn die Durchführugn einer Due Diligence zur Bedingung für die Abgabe der von ihm in Aussicht gestellten Übernahmeangebote erklärt, während er in beiden Zielgesellschaften über seine Funktionen im Aufsichtsrat bzw. im Verwaltungsrat Zugriff auf die relevanten Informationen hat, spricht für sich. Der Verwaltungsrat überlässt die Beurteilung der Seriosität dieses Vorgehens den Aktionären.»