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Montag
10.03.2003

An der CeBIT, der grössten Hightech-Messe der Welt, nehmen dieses Jahr 81 Schweizer Firmen teil. Insgesamt sind ab Mittwoch 6500 Aussteller aus über 50 Ländern in Hannover präsent. Dies bedeutet einen Rückgang an Ausstellern von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Ende der Internet- und Telekom-Euphorie macht sich auch bei der Zahl der erwarteten Messebesuchern bemerkbar: Die Messe-Organisatoren rechnen noch mit über 600 000 Besuchern, während es bereits 2002 mit 674 000 erstmals seit sechs Jahren deutlich weniger als 700 000 waren.

Auf Schweizer Unternehmen und Institutionen übt die Computermesse aber weiterhin eine hohe Anziehungskraft aus. So nimmt beispielsweise die ETH Lausanne (ETHL) erstmals teil. Das Labor für Geomatik und Vermessung stellt ein Navigationssystem für Fussgänger vor. Das Gerät erlaubt ihnen, den Standort jederzeit und überall genau festzustellen. Der Apparat wurde von den ETHL-Forschern Quentin Ladetto und Vincent Gabaglio in Zusammenarbeit mit Josephus Van Seeters von der Firma Leica-Vectronix aus dem sanktgallischen Heerbrugg entwickelt. Das so genannte Pedestrian Navigation Module (PNM) wurde mit dem Swiss Technology Award 2003 ausgezeichnet. Im Gegensatz zu GPS (Global Positioning System) funktioniert das PNM unabhängig von Satellitensignalen. Das PNM erlaubt den Fussgängerinnen und Fussgängern sich vor allem im urbanen Umfeld oder sogar in Gebäuden zurecht zu finden. Die CeBIT sei ein ausgezeichnetes Schaufenster und erlaube Trends aufzuspüren, meinte Quentin Ladetto. Ausserdem stelle man an der CeBIT fest, welche Produkte von den Märkten erwartet würden.

Generell erhoffen sich die Aussteller von der diesjährigen CeBIT, dass sie Wege aufzeigt, die aus der schwierigen Lage der Computer- und Telekombranche führen könnten. Nach zwei sehr schwierigen Jahren gibt es Anzeichen, dass die Talsohle durchschritten ist. Gemäss einer Studie des Europäischen Observatoriums für Informationstechnologie sollte 2003 der weltweite Umsatz in der Informations- und Telekommunikationsindustrie um 4,5 Prozent auf 2250 Mrd. Euro (3295 Mrd. Franken) wachsen. Im folgenden Jahr soll die Wachstumsrate gar auf 5,7 Prozent steigen.