Content:

Donnerstag
17.08.2006

Die grosse Rückrufaktion der potenziell schadhaften Sony-Akkus von 4,1 Millionen Dell-Notebooks wird nach Einschätzung von Experten vermutlich kein Lauffeuer in der Branche auslösen. «Batterien überhitzen nur in wenigen Fällen», sagte Sony-Sprecher Takeshi Uehara dem «Wall Street Journal» vom Donnerstag. Solche Unfälle seien vermutlich auch abhängig davon, wie der Computer die Batterien auflädt. Sony habe entsprechende Batterien selbst in seinen Vaio-Laptops genutzt und bislang keine Probleme verzeichnet.

Der chinesische PC-Hersteller Lenovo schliesst ähnliche Probleme bei seinen Geräten ebenfalls aus. Lenovos Rechner nutzten unter anderem eine bestimmte Software, die den Computer bei unsicheren Konditionen ausschaltet, sagte Lenovo-Sprecher Bob Page dem «Seattle Post Intelligencer». Auch Fujitsu-Siemens geht davon aus, dass seine Notebooks nicht betroffen sind. Alle Modelle der Lifebook- und Stylistic-Reihe, die ausserhalb von Japan verkauft werden, nutzten Akkus anderen Typs, sagte Fujitsu-Siemens-Sprecher Lothar Lechtenberg. Alle weiteren Geräte würden derzeit untersucht. Fujitsu-Siemens hatte vor einem Jahr selbst Notebooks der Amilo-Reihe wegen eines Akku-Problems zurückrufen lassen.

Nach mindestens sechs Unfällen in diesem Jahr hatte der weltgrösste PC-Hersteller Dell am Dienstag 4,1 Millionen Notebooks wegen Überhitzungs- und Brandgefahr zurückgerufen. Die Aktion dürfte das Unternehmen nach Analystenschätzungen rund 400 Mio. Dollar kosten. Die Hälfte wird voraussichtlich Akku-Lieferant Sony übernehmen. - Mehr dazu: Rückruf bei Dell-Notebooks Latitude, Inspiron und Precision