Nach der rasanten Verbreitung des Computer-Wurms Lovesan ist nach Angaben von Sicherheitsexperten bereits eine neue Variante des Schädlings im Internet unterwegs. Das Sicherheitssoftware-Unternehmen Kaspersky Labs hat am Donnerstag vor einer «globalen Epidemie» gewarnt. Alle Computer, die von der ersten Version angegriffen worden seien, könnten in kürzester Zeit erneut Ziel eines Angriffs werden, hiess es. «Im schlimmsten Fall erwartet die Welt ein ähnliches Szenario wie im Januar 2003, als das Internet wegen Slammer stark verlangsamt und regional ganz ausser Betrieb gesetzt wurde», sagte Eugene Kaspersky, Leiter der Antiviren-Forschung des Unternehmens.
Nach vorsichtigen Schätzungen sollen von dem seit Montagnacht kursierenden Wurm inzwischen 120 000 bis 150 000 Computer - vorwiegend solche von Privatanwendern - attackiert worden sein. Andere Schätzungen gehen sogar von weltweit mehr als 200 000 betroffenen Systemen aus. Bislang wurde angenommen, dass der auch Blaster genannte Wurm ausschliesslich durch eine Sicherheitslücke in den Betriebssystemen Microsoft Windows NT, 2000 und XP eindringen kann. Nach einem Bericht des Branchendienstes Heise online sollen allerdings auch Nicht-Windows-Systeme Ziel eines Angriffs werden können. Windows 98 und Windows Me sind nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) jedoch nicht betroffen.
Microsoft hat bereits seit Mitte Juli auf die Schwachstelle in den Betriebssystemen hingewiesen und einen Schutz (Patch) zum Herunterladen auf seinen Internet-Seiten bereitgestellt. Inzwischen bietet das Unternehmen ausführliche Informationen an, wie Anwender sich Schritt für Schritt umfangreich schützen können. Nach Angaben von Microsoft-Sprecher Thomas Baumgärtner genügen schon wenige Minuten im Internet, um sich den Wurm einzufangen. Deshalb sollte vor dem Gang ins Netz in jedem Fall eine Firewall aktiviert werden. Siehe auch W32.Blaster: So wird man ihn los
Donnerstag
14.08.2003