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Sonntag
07.02.2021

TV / Radio

Das gemeinsame Outing findet in den Sozialen Medien grosse Resonanz...

Das gemeinsame Outing findet in den Sozialen Medien grosse Resonanz...

Es sei «das grösste Promi-Gruppen-Outing, das es je in Deutschland gegeben hat», schreibt die «Bild». Auch in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» wird der Aktion grosse Aufmerksamkeit gezollt. Es geht um ein Manifest im Magazin der «Süddeutschen Zeitung» vom 5. Februar. Darin outen sich 185 Schauspielerinnen und Schauspieler als lesbisch, schwul, bisexuell, queer, nicht-binär und trans.

Sie wollen mit der Aktion mehr Sichtbarkeit, Anerkennung und Diversität in Theater, Film und TV erreichen. Der gemeinsame Auftritt soll «eine öffentliche Debatte anstossen». Es werde immer angenommen, man gehöre zur Norm.

Viele der 185 Menschen hatten bisher nie offen über ihre sexuelle Orientierung gesprochen. Überraschende Namen sind Mavie Hörbiger (41), Mark Waschke (48, «Tatort») und Ulrich Matthes (61, «Der Untergang»).

Die Dresdner «Tatort»-Kommissarin Karin Hanczewski (39) lässt sich im Manifest zitieren: «Mir wurde immer gesagt, ich solle mich nicht outen.» Für ihre Rolle im ARD-Krimi wurde ihr nahe gelegt, sie solle nicht zu viele Karo-Hemden tragen. «Das haben nur Männer an.»

Hanczewski fürchtet auch, dass lesbische Schauspielerinnen aus «dem Pool der für Männer begehrenswerten Frauen oder Frauenrollen» herausfallen und nicht mehr besetzt werden.

Ebenso «Tatort»-Kommissarin Ulrike Folkerts (59), Jaecki Schwarz (74, «Polizeiruf 110»), Jochen Schropp (42, «Rosamunde Pilcher») machten bei der «Süddeutschen» mit, auch wenn sie sich bereits in der Vergangenheit geoutet haben.

«Bisher konnten wir in unserem Beruf mit unserem Privatleben nicht offen umgehen, ohne dabei berufliche Konsequenzen zu fürchten», heisst es in dem Beitrag. Zu oft sei ihnen geraten worden, die eigene sexuelle Orientierung geheim zu halten. «Das ist jetzt vorbei.»

Zum gemeinsamen Outing meinen die Portraitierten, dass sie als Einzelperson schon wahnsinnig bekannt sein müssten, damit sich etwas ändert. «In der Gruppe können wir aber etwas verändern.» Diversität soll durch die Film- und Fernsehbranche abgebildet werden. «Das Publikum ist bereit dafür.»