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Montag
12.01.2004

Die Erhöhung der Mindestlöhne, die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie eine Ausweitung des GAV-Geltungsbereichs - das sind die Forderungen der Mediengewerkschaft Comedia für den neuen Gesamtarbeitsvertrag 2004 in der grafischen Industrie. «Eine weitere Flexibilisierung in Lohn- und Arbeitszeitfragen, wie sie der Viscom anstrebt, lehnt Comedia kategorisch ab», teilte die Gewerkschaft am Montag mit. Die Verhandlungen mit dem Unternehmerverband der grafischen Industrie Viscom wurden am 8. Januar eröffnet, der aktuelle GAV läuft am 30. April 2004 aus.

«In der grafischen Industrie verdienen die Frauen je nach Berufskategorie 20 bis 30% weniger als die Männer», schrieb Comedia. Mit einer Erhöhung der vertraglich gesicherten Mindestlöhne soll diese Diskriminierung bekämpft werden. Zudem soll mit der «Rückkehr zum automatischen Teuerungsausgleich - auf der Basis Preisindex plus Krankenkassenprämien-Index - in den kommenden Jahren verhindert werden, dass die grafische Industrie weiter ins Abseits manövriert wird», so die Gewerkschaft weiter. In den letzten zehn Jahren seien hier die Löhne real bloss um 0,1% gestiegen, während der Durchschnitt aller Branchen +3% betrug. Mit der Allgemeinverbindlicherklärung des GAV will Comedia das Lohn-Dumping bekämpfen und die Finanzierung ihrer Forderungen absichern. Wenn für alle grafischen Betriebe die gleichen Bedingungen gelten, so wird die unlautere Konkurrenz auf dem Buckel der Beschäftigten unterbunden. Sollte der Viscom die Verhandlungen scheitern lassen, wird Comedia ihre Mitglieder konsultieren und die notwendigen Kampfmassnahmen vorbereiten. Mehr dazu: GAV-Verhandlungen in der grafischen Industrie, GAV der grafischen Industrie soll für alle gelten