Die Mediengewerkschaft Comedia nahm Stellung zu den «programmlichen Umbaumassnahmen» von SF DRS: Den Grundtenor, wonach das Fernsehen entwicklungsfähig genug sein muss, um den Bewegungen der Gesellschaft zu folgen, findet die Gewerkschaft logisch bis innovativ. Dass bei soviel Innovationsfreudigkeit ausgerechnet das bewährte Magazin «Lipstick», die einzige Frauensendung der Schweiz, daran glauben soll, betrachtet Comedia als «befremdlich, politisch anachronistisch und daher kontraproduktiv», heisst es in einem Schreiben an SF DRS-Chefredaktor Filippo Leutenegger. Einerseits sei es «problematisch, den Lipstick-Sendeplatz dem Sport zu opfern, da es ja sonst im Service public keine Sportberichterstattung zu geben scheine». Andererseits liege der Sender mit der anvisierten Umorientierung, weg von reinen Frauen- und hin zu Familienthemen, «voll auf dem SVP- und Altmännerkurs». Damit werde den Frauen «vom Service public - oder vielleicht besser: patriarcal? - sicherlich wieder einmal ein Bärendienst erwiesen».
Donnerstag
10.05.2001